Ein beliebter Oppositionspolitiker ist während der Parlamentswahl in Indien auf Kaution aus der Untersuchungshaft freigelassen worden – allerdings nur vorübergehend. Zum Ende der sechs Wochen dauernden Wahl und vor der Verkündigung der Resultate Anfang Juni müsse der Regierungschef der Metropolregion Delhi, Arvind Kejriwal seine U-Haft wieder antreten, teilte das höchste Gericht in der Hauptstadt Neu-Delhi am Freitag mit.

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Kejriwal wurde im März kurz vor Beginn der Wahl wegen Korruptionsverdachts von einer Behörde festgenommen, die Finanzdelikte verfolgt. Er wies die Vorwürfe zurück und warf der Bharatiya Janata Party (BJP) von Premierminister Narendra Modi stattdessen Machtmissbrauch vor, um gezielt gegen die Opposition vorzugehen. Die Regierungspartei bestreitet dies jedoch.

Kejriwals Festnahme hat die Frage aufgeworfen, wie es um die bevölkerungsreichste Demokratie der Welt mit ihren 1,4 Milliarden Einwohnern steht. Die Regierung agiert dort zunehmend autoritär. Vom Auswärtigen Amt hieß es im März bei der Regierungspressekonferenz, dass "Herr Kejriwal Anspruch auf ein faires, unvoreingenommenes Verfahren" habe. Dies hatte einen Nerv getroffen und das Außenministerium in Neu-Delhi bestellte daraufhin den deutschen Vize-Botschafter ein.   © dpa

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