Erneute Rückendeckung von Donald Trump für Brett Kavanaugh: Der umstrittene Kandidat für den Supreme Court hatte laut Aussage des US-Präsidenten zwar "ein kleines Alkoholproblem", abrücken wolle der Mächtigste Mann der Welt von seiner Entscheidung aber nicht. Außerdem plaudert er über seinen eigenen Alkoholkonsum.

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US-Präsident Donald Trump hat sich am Montag erneut hinter seinen umstrittenen Richterkandidaten Brett Kavanaugh gestellt, diesem aber zugleich "ein kleines Problem" mit Alkohol in der Vergangenheit attestiert. "Ich war überrascht, wie lautstark er sich zu der Tatsache äußerte, dass er Bier mag", sagte Trump im Weißen Haus mit Bezug auf Kavanaughs Anhörung vor dem Justizausschuss des US-Senats am Donnerstag.

Kavanaugh nicht "perfekt in Bezug auf Alkohol", sagt Trump

Kavanaugh habe bei der Anhörung zu einem mutmaßlichen sexuellen Übergriff in seiner Jugend "über Dinge gesprochen, die passierten, wenn er trank". Sein Wunschkandidat für das Oberste Gericht habe nicht behauptet, "perfekt in Bezug auf Alkohol" gewesen zu sein, sagte Trump.

Vor dem Ausschuss hatte die Psychologieprofessorin Christine Blasey Ford im Detail geschildert, wie Kavanaugh sie betrunken vor 36 Jahren während einer Teenager-Party zu vergewaltigen versucht habe. Kavanaugh wies die Anschuldigung ebenso entschieden zurück wie den Vorwurf, er habe ein Alkoholproblem.

Allerdings räumte er ein, auf Partys in den 80er Jahren "manchmal" zu viel Bier getrunken zu haben. "Ich mochte Bier. Ich mag Bier immer noch", sagte er. Neben Ford beschuldigen zwei weitere Frauen Trumps Richterkandidaten, betrunken bei Studenten-Partys sexuelle Übergriffe verübt zu haben.

Präsident unterstützt Untersuchung durch das FBI

Trump stellte zudem die neuerliche Untersuchung der Bundespolizei FBI zu den Vorwürfen sexueller Übergriffe infrage: "Ich denke, es ist sehr unfair, solche Dinge hoch zu ziehen." Das FBI solle alles dafür tun, eine Antwort auf die Anschuldigungen zu finden. Dies solle aber "schnell geschehen."

Der Justizausschuss hatte die Ernennung Kavanaughs am Freitag durchgewinkt, aber eine erneute Untersuchung des FBI gefordert. Trump willigte in die Forderung ein.

Trump: "Trinke keinen Alkohol"

Er selbst habe während seiner Zeit auf der High School nicht getrunken, beteuerte der Präsident. Aber er habe "viele Leute" gesehen, die beim Trinken "durchgedreht" seien. "Bedeutet das, dass sie etwas nicht tun können, was sie in ihrem Leben tun wollen?"

Trump selbst betreibt nach eigenen Worten einen weitgehenden Alkoholverzicht. "Ich bin kein Trinker und ich kann ehrlich sagen, dass ich in meinem Leben kein Bier getrunken habe, okay? Das gehört zu meinen einzigen guten Eigenschaften, ich trinke nicht. (...) Ich habe aus irgendwelchen Gründen nie Alkohol getrunken. Können Sie sich vorstellen, wie chaotisch ich wäre, wenn ich es getan hätte?" Mehr noch: "Ich wäre der Schlimmste der Welt." (mgb/afp/dpa)

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