Das war's. Der Berliner Flughafen Tegel hat ausgedient. Am Sonntag hob das letzte Flugzeug vom Innenstadtflughafen ab - so zumindest der Plan.

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60 Jahre nach dem ersten Linienflug ist der Berliner Flughafen Tegel geschlossen. Zum letzten planmäßigen Flug startete am Sonntag eine Sondermaschine der Air France nach Paris. Der Luftverkehr der Hauptstadtregion läuft nun allein über den neuen Flughafen BER in Schönefeld.

Am Samstag hatten die letzten Airlines ihre Maschinen von Tegel zum neuen Standort geflogen. Eine Woche nach der Eröffnung des Flughafens Berlin-Brandenburg Willy Brandt ist der Umzug damit abgeschlossen. Tegel bleibt zur Sicherheit aber noch ein halbes Jahr betriebsbereit.

Flughafen Tegel schließt

Privatbesucher waren am Sonntag nicht zugelassen. Am Samstag waren mehrere tausend nach Tegel gekommen, um den letzten regulären Betriebstag zu erleben. Vor allem für viele Berliner aus dem Westen der Stadt war der Standort das Tor zur Welt - neben dem 2008 geschlossenen Flughafen Tempelhof.

Während der Berlin-Blockade 1948 hatten die französischen Besatzungstruppen in ihrem Sektor West-Berlins in Tegel einen Flugplatz bauen lassen. Im Januar 1960 nahm Air France den Linienflugbetrieb auf.

Letztes Flugzeug startet von Tegel nach Paris
Flughafen-Bedienstete winken und fotografieren, während der Airbus der französischen Fluggesellschaft Air France auf dem Flughafen Tegel (TXL) vor seinem Abflug nach Paris mit Wasserfontänen der Flughafen-Feuerwehr verabschiedet wird. © Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa

Deshalb wurde die französische Gesellschaft auch für den letzten Flug am Sonntag ausgewählt. Unter Wasserfontänen der Feuerwehr verließ die Flug AF1235 mit geladenen Gästen an Bord das Rollfeld und hob ab. Auf dem Gelände soll in den nächsten Jahren ein Forschungs- und Gewerbepark entstehen.

Wenig Flüge wegen Coronakrise

Bis zum Ausbruch des Coronavirus war Tegel überlastet - mit 24 Millionen Fluggästen im vergangenen Jahr. Der innenstadtnahe Flughafen schulterte die Hauptlast des Berliner Luftverkehrs. Daneben gab es den alten Flughafen am Standort Schönefeld; er ist nun Teil des BER.

Eigentlich sollte Tegel schon 2011 vom Netz gehen. Doch Planungsfehler, Baumängel und Technikprobleme auf der BER-Baustelle verzögerten den Umzug. Mehrere hunderttausend Berliner mussten den Fluglärm länger ertragen.

Davon sind von nun an vor allem viele Brandenburger im dicht besiedelten BER-Umfeld betroffen. Wegen der Coronakrise wird aber relativ wenig geflogen.

Im Oktober gab es in Tegel und Schönefeld insgesamt rund 9.000 Flüge. Im Vorjahresmonat waren es allein in Schönefeld 8.300 gewesen, in Tegel 17.300. (msc/dpa)

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