Schnee gehört zur Weihnachtszeit wie die Sonne zum Sommer. Doch glaubt man aktuellen Wettertrends, ist eine weiße Weihnacht hierzulande in diesem Jahr alles andere als sicher - auch wenn es Hoffnung gibt.

Mehr Panorama-News

Der Weihnachtsbaum steht geschmückt im Zimmer, im Kamin prasselt ein warmes Feuer, im Radio laufen die Weihnachtsklassiker und vor dem Fenster rieselt der Schnee.

Klingt nach einer idealen Weihnacht – doch zumindest auf den Schnee wird man eventuell dieses Jahr erneut verzichten müssen.

Nach ersten Wettertrends ist die nächste Zeit kein Schneefall in Sicht, wie Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal "wetter.net" sagt. Schuld daran sollen mehrere Hochdruckgebiete über Mitteleuropa sein: Dank dieser Blockadewetterlage schaffen es weder stürmische Winde noch eisige Temperaturen nach Deutschland. "Der Weg ist ihnen versperrt."

Sonne und Nebel - aber kein Schnee

Auch Niederschlag bleibt demnach aus – ob nun Regen, Hagel oder eben Schnee. "Für den Weihnachtsreiseverkehr sind das sicherlich sehr gute Nachrichten", so Jung.

Allerdings könnte die Blockade pünktlich zum Fest der Liebe aufbrechen und Deutschland doch ein wenig Schnee bescheren. "Genau um Weihnachten herum scheint sich etwas zu tun. Offenbar schaffen es dann Niederschläge zu uns und die können teilweise als Schnee fallen", sagt der "wetter.net"-Fachmann.

Betroffen könnten jedoch hauptsächlich die mittleren und höheren Lagen des Landes sein. "Dass es bis in tiefe Regionen schneien wird, ist eher unwahrscheinlich", erklärt Meteorologe Paul Heger vom Wetterportal "wetter.com". "Nur im Osten könnte es mit einer Wahrscheinlichkeit von 20 bis 30 Prozent etwas anzuckern - und mit 20- bis 40-prozentiger Wahrscheinlichekit auch im Süden."

Laut Diplom-Meteorologe Dominik Jung ist von Zeit zu Zeit auch Sonnenschein möglich. Insgesamt bleibt die Wetterlage weitgehend trocken und trüb.

Kältestes Weihnachten seit langem

War der Dezember bisher nicht immer zum Frieren, könnte es ab dem vierten Advent etwas winterlicher als zuvor werden. Temperaturen um die null Grad sind möglich - zumindest im Osten Deutschlands. Im Westen bleibt es milder, wie "wetter.net" berichtet.

Heiligabend soll das Thermometer dann auf Werte zwischen zwei und sechs Grad steigen. Ein ähnliches Bild ergibt sich demnach für den ersten Weihnachtsfeiertag (zwei bis fünf Grad). Erst am 26. Dezember soll das Wetter wieder etwas abkühlen und sich Temperaturen um die null Grad einstellen.

Ein Trost für Freunde kalter Wintertage könnte aber ein Blick auf vergangene Weihnachtsfeste sein. Heiligabend 2015 gab es teilweise frühlingshafte 17 Grad und auch 2014 war es mit Temperaturen um die 12 Grad deutlich wärmer als dieses Jahr.

Astronomischer Winteranfang erst Ende Dezember

Grundsätzlich gibt es ohnehin nur alle zehn Jahre bis in die tiefen Lagen des Landes Schnee. "Zuletzt gab es flächendeckend weiße Weihnachten im Jahr 2010", berichtet Paul Heger von "wetter.com". "Dabei war es außergewöhnlich, dass komplett Deutschland eine zumindest dünne Schneedecke meldete, da meist bei Schneewetterlagen immer irgendwo eine Region existiert, in der kein Schnee ankommt."

Dies ist jedoch kaum verwunderlich: "Der astronomische Winteranfang befindet sich erst am 21.12., die eigentlichen Wintermonate sind Januar und Februar", erklärt Heger und weist gleichzeitig darauf hin, dass die Wintermonate in den letzten Jahren aufgrund einer erwärmenden Atmosphäre insgesamt milder wurden. "Die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten ist damit in den letzten Jahren leicht gesunken."

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.