Internationale Experten überprüfen im Auftrag der Weltorganisation für Meteorologie (WMO), ob Zyklon "Freddy" einen neuen Rekord als am längsten andauernder tropischer Wirbelsturm aufgestellt hat. Das Ergebnis der "sehr umfassenden Studie" wird aber erst in einigen Monaten vorliegen, wie der Leiter des Archivs für Wetter- und Klimaextreme der WMO, Randall Cerveny, der Nachrichtenagentur AFP in Genf sagte. Der bisherige Rekordhalter ist Hurrikan "John", der sich 1994 31 Tage lang über dem Pazifischen Ozean hielt.

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"Freddy" hatte sich vor der Nordküste Australiens gebildet und war am 6. Februar offiziell als tropischer Wirbelsturm eingestuft und benannt worden. Er überquerte den gesamten Indischen Ozean und traf am 21. Februar in Madagaskar vor der Südostküste Afrikas auf Land. Ab dem 24. Februar wütete er in Mosambik und Simbabwe, bevor er in einer seltenen Kehrtwende auf den Indischen Ozean und dann mit noch größerer Wucht an die Küste zurückkehrte.

Überschwemmungen und Erdrutsche zerstörten bei der Rückkehr des Zyklons Häuser, Straßen und Brücken in Madagaskar, Mosambik und Malawi, insgesamt kamen fast 500 Menschen ums Leben. Erst um den 14. März herum löste "Freddy" sich wieder auf.

Damit stellte der Zyklon vermutlich den neuen Rekord als langlebigster tropischer Wirbelsturm auf. Um die Annahme zu bestätigen, hat die WMO Experten vom Nationalen Hurrikan-Zentrum der USA, Meteorologen aus verschiedenen Ländern am Indischen Ozean und Klima-Wissenschaftler zusammengerufen. Bei ihren Beratungen wird es vor allem darum gehen, wie oft und wie lange sich der Wirbelsturm auf seiner Reise abgeschwächt hat.

Bei der Rekord-Einstufung des Sturms sei die "grundlegende Frage", ob auch die Zeiten mitgezählt werden, in denen "Freddy" Windgeschwindigkeiten unterhalb der Tropensturm-Grenze von 119 Stundenkilometern hatte, sagte der US-Professor Cerveny.  © AFP

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