• Die Geschichte um eine mysteriöse Metall-Säule in den USA ist um eine kuriose Episode reicher.
  • Nachdem der Monolith in Utah verschwunden und später in Kalifornien wieder aufgetaucht war, ist er dort von ultrakonservativen Anhängern des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump zerstört worden.
  • Die Gruppe streamte die Tat live.

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Ist es das Werk eines Künstlers? Eine Hommage von Filmfans an den Science-Fiction-Klassiker "2001: Odyssee im Weltraum"? Oder stecken gar Außerirdische dahinter? Ein dreieckiger, glänzender und etwa dreieinhalb Meter hoher Metall-Monolith hat weltweit Rätselraten ausgelöst – und nun Anhänger des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump erbost.

Nachdem die Säule einige Tage nach dem Auffinden Mitte November in einer entlegenen Wüstengegend in Utah verschwunden war, war das Objekt – oder eine Kopie davon – in dieser Woche zuerst in Rumänien und dann auf einem Hügel bei Atascadero im US-Bundesstaat Kalifornien aufgetaucht.

Dort haben sich offenbar in der Nacht zum Donnerstag ultrakonservative Verschwörungsgläubige an der Säule zu schaffen gemacht. "Der Monolith wurde von einer Gruppe abgebaut, die über fünf Stunden mitten in der Nacht anreiste, um die mysteriöse dreiseitige Stahlkonstruktion zu entfernen", schreibt die Stadtverwaltung von Atascadero auf ihrer Facebook-Seite.

"Auf direkte Anordnung von Präsident Trump"

Genaue Hinweise darauf, wer hinter der Tat steckt, liefert ein Video, das die Zerstörung zeigt. "Wir wollen keine illegalen Aliens aus Mexiko oder dem Weltall. Also lasst uns diese Schlampe niederreißen", sagt einer von mehreren jungen Männern, die die Aufnahmen offenbar selbst ins Internet gestellt haben.

Dann stoßen drei von ihnen die "schwule" Säule (O-Ton) unter "Christus ist der König"-Rufen um. Einer der Beteiligten trug laut eines Berichts des US-Magazins "Vice" ein Stirnband mit Trumps Wahlkampfslogan "Make America Great Again", ein anderer rief mit erhobener Faust "America first".

Anstelle des Monolithen errichtete die Gruppe ein Holzkreuz, wie auf Selfies zu sehen ist. Die Aktion sei "auf direkte Anordnung von QAnon und Präsident Trump" geschehen, heißt es im Livestream der Gruppe, aus dem die Lokalzeitung "The Tribune" zitiert. Das Blatt beschreibt weitere Äußerungen der Gruppe als zum Teil "rassistisch und homophob".

Mysteriöser Monolith: Steckt der US-Bildhauer John McCracken hinter der Metall-Säule?

Als wahrscheinlichste Erklärung für die Säule gilt derzeit der US-Bildhauer John McCracken. Der 2011 gestorbene Künstler hatte lange nicht allzu weit entfernt in New Mexico gelebt und gearbeitet und sehr ähnliche frei stehende Objekte in Form von Pyramiden, Würfeln oder Polyedern angefertigt.

McCrackens Sohn Patrick erzählte der "New York Times", sein Vater habe ihm bereits im Jahr 2002 gesagt, "er würde gerne Kunstwerke an abgelegenen Orten aufstellen, damit sie später entdeckt werden". Ihn habe das damals nicht gewundert, sagte Patrick McCracken. "Die Entdeckung eines Monolithen - das passt sehr zu seiner künstlerischen Vision."

Einige Spurensucher vermuten, dass das rätselhafte Objekt im Herbst 2016 in der felsigen Region in Utah aufgestellt wurde. Das legten demnach Satellitenbilder nahe. (dpa/mf)

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