In einem Städtchen im Teutoburger Wald sollen drei Jugendliche einen Obdachlosen getötet und die Tat gefilmt haben. Die Verdächtigen sitzen bereits in U-Haft. Jetzt gibt das Obduktionsergebnis Aufschluss über die Todesursache des Mannes.

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Im Kreis Lippe in Nordrhein-Westfalen ist ein Obdachloser mutmaßlich von drei Jugendlichen getötet worden. Nach Erkenntnissen der Ermittler kam der Mann durch Messerstiche ums Leben.

"Er ist aufgrund der Stichverletzungen verstorben", sagte eine Sprecherin der Polizei am Samstag der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Dies habe die Obduktion des Leichnams bestätigt. Die mutmaßliche Tatwaffe sei ein Messer. Die Ermittlungen in dem Fall dauerten an, erklärte die Polizeisprecherin weiter.

Jugendliche sollen Mann getötet und Tat gefilmt haben

Drei Jugendliche sollen in Horn-Bad Meinberg südöstlich von Bielefeld den Obdachlosen getötet sowie die Tat gefilmt und verbreitet haben. Durch die Aufnahmen kamen die Ermittler der Gruppe auf die Spur. Zuvor hatte ein Passant den Toten am Donnerstagmorgen auf einer Wiese in der Stadt entdeckt. Mittlerweile ist auch die Identität des Opfers geklärt.

Ein 14-Jähriger und zwei 15-Jährige sitzen in Untersuchungshaft in einer Justizvollzugsanstalt für Jugendliche, die ein Haftrichter am Freitag anordnete. Die beiden älteren Jugendlichen haben nach Auskunft der Staatsanwaltanwaltschaft Gewalt gegen den Obdachlosen eingestanden. Die Staatsanwaltschaft geht nach Angaben von Freitag von einem zufälligen Aufeinandertreffen von Opfer und Tätern aus.

Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) äußerte sich bestürzt zu dem Fall. "Das, was wir bislang wissen, bestürzt mich. Drei Jugendliche stehen im Verdacht, einen Menschen getötet zu haben", sagte Reul am Samstag der dpa. Die Kriminalpolizei setze alles daran, die Hintergründe aufzuklären. Wieder einmal frage er sich, was junge Menschen zu einer solchen Gewalttat treibe.

Sprecher der Stadt: Betroffenheit im Ort ist sehr groß

Wie ein Sprecher der Stadt sagte, drückten Einwohner mit Blumen und Kerzen in der Nähe des Fundortes ihre Anteilnahme aus. Außerdem habe es am Freitagabend eine Mahnwache mit mehr als 100 Menschen gegeben.

"Die Betroffenheit hier vor Ort ist natürlich sehr groß. Die Gedanken der Mitbürgerinnen und Mitbürger sind bei den Freunden und der Familie des Opfers", schilderte der Sprecher der Stadt Horn-Bad Meinberg. (dpa/sbi)

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