Auf den Mittleren Westen der USA rollt eine Kältewelle zu, die in ihren Auswirkungen nach Einschätzung des Nationalen Wetterdienstes lebensgefährlich sein kann.

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In Teilen des US-Bundesstaates Illinois könnten die Temperaturen in den kommenden Tagen auf unter minus 34 Grad Celsius fallen, teilte der National Weather Service (NWS) am Dienstag mit und sprach von "lebensbedrohlichen, arktischen Winden".

Gouverneur J.B. Pritzker hat angesichts der Wetterprognosen bereits den Katastrophenfall ausgerufen. "Das kalte Wetter, das sich zwischen Dienstagabend und Donnerstagmorgen auf den Weg zu uns macht, könnte uns Temperaturen bringen, die wir vorher noch nicht erlebt haben. Sie stellen eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit der Menschen im ganzen Staat dar", schrieb Pritzker.

Dem US-Sender CNN zufolge sollen Dienstag und Mittwoch mehr als 760 Flüge rund um Chicago gestrichen werden.

Kältewelle USA: Katastrophenfall ausgerufen

Auch der Gouverneur von Wisconsin, Tony Evers, rief den Katastrophenfall aus. Im Bundesstaat Iowa, wo ähnliche Tiefstwerte erwartet werden, empfiehlt die zuständige NWS-Zweigstelle Bürgern, "tiefe Atemzüge" zu vermeiden und so wenig zu sprechen wie möglich.

"Das hier ist die kälteste Luft, die viele von uns jemals erlebt haben", heißt es in ihrem Wetterbericht von Dienstagmorgen (Ortszeit).

"Das hier ist kein Fall von: 'Naja, es ist Iowa im Winter und diese Kälte kommt nun einmal vor.'" In vielen Bundesstaaten bleiben Schulen geschlossen.

Die gefühlten Temperaturen - in den USA spricht man von "Windchill"-Werten - liegen derweil noch deutlich tiefer. Schon am Dienstagmorgen wurden laut NWS im US-Bundesstaat Maine Werte von bis zu minus 49 Grad Celsius errechnet.

Der "Windchill-Effekt" beschreibt die Abkühlung der Haut durch erhöhte Windgeschwindigkeit. Über den Kurznachrichtendienst Twitter warnt der Wetterdienst, "Windchill"-Werte ab minus 40 Grad Celsius könnten auf unbedeckter Haut bereits innerhalb weniger Minuten zu Erfrierungen führen.

Verantwortlich für die große Kälte ist der sogenannte Polarwirbel, ein Band kalter Westwinde, das normalerweise über dem Nordpol kreist. Wird der Wirbel jedoch geschwächt, kann die Luft in niedrigere Breiten entweichen.

(dpa/af)

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