Moderator Reinhold Beckmann tourt seit einigen Jahren auch als Musiker durchs Land. Sein Auftritt bei einer Geburtstagsfeier des Journalisten Matthias Matussek hatte für heftige Kritik gesorgt. Nun entschuldigt sich Beckmann und sagt, er "hätte dort nicht hingehen sollen".

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Als Moderator hat Reinhold Beckmann eine beachtliche Karriere hingelegt. Für seine Fußball-Sendung "ran" auf Sat1 wurde er mehrfach ausgezeichnet, in der ARD war er eines der Gesichter der "Sportschau". Bei diesem Sender feierte er auch mit seiner eigenen Talk-Show "Beckmann" Erfolge.

Doch der Moderator ist längst auch musikalisch unterwegs. Als Beckmann & Band hat er mehrere CDs veröffentlicht und tourt durch das Land.

Ein Auftritt bei einer privaten Feier hat ihn nun aber in Erklärungsnot gebracht. Eingeladen hatte der Journalist Matthias Matussek. Der ehemalige "Spiegel"- und "Die Welt"-Autor fühlt sich mittlerweile im rechten Meinungsspektrum wohl. Er sprach auf Anti-Merkel-Demonstrationen und bezeichnet sich selbst als "Sympathisant der Identitären".

Feier mit Rechtsextremen

So war auch die Gästeliste bei Matusseks Geburtsfeier im konservativen bis rechten Lager zu verorten. Mit dabei waren unter anderem Erika Steinbach, Vorsitzende der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung, und Dieter Stein, Chef der "Junge Freiheit". Besonders eine Personalie erregte Aufsehen: Mit Mario M. von der Identitären Bewegung war ein vorbestrafter Rechtsextremer eingeladen.

Beckmanns Auftritt auf dieser privaten Feier erntete reichlich Kritik. Vor allem in den sozialen Netzwerken kam es am Wochenende zu zahlreichen Wortmeldungen. Allen voran machte Moderator Jan Böhmermann seinem Unmut Luft.

Beckmann: "Habe mich verlaufen"

Mittlerweile hat sich auch Reinhold Beckmann selbst geäußert. In einem Facebook-Post nennt er seinen Auftritt einen Fehler; er habe sich "verlaufen". Ihm sei bewusst gewesen, dass Matussek sich auf "politischen Irrwegen" befinde und er wollte ihm ein "vergiftetes Geschenk" in Form eines Bob-Dylan-Songs machen.

"Er sollte was zu kauen haben. Schluckbeschwerden bekommen. Ich wollte so meine Widerworte gegen seinen Irrweg setzen", so Beckmann auf Facebook.

"Es ist einfach nichts mehr da vom alten Matussek, kaum noch alte Freunde, dafür viele neue rechte Gesinnungskumpel," schließt Beckmann sein Statement: "Wie bitter." (dh)

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