Im Schweizer Kanton Schwyz sind am Sonntag laut Medienberichten mehrere Hunderttausend Kubikmeter Fels abgebrochen. Der Felssturz kam für die Behörden nicht überraschend – und war in diesem Jahr in der Schweiz auch kein Einzelfall.

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In der Schweiz ist es offenbar erneut zu einem massiven Felssturz gekommen. Das berichtete zunächst die Luzerner Zeitung (Bezahlinhalt). Demnach brachen am Sonntagnachmittag in der Gemeinde Muotathal im Kanton Schwyz drei massive Felssäulen ab. Es soll um mehrere Hunderttausend Kubikmeter Fels gehen.

Zwei Videos, die auf der Webseite PilatusToday.ch abrufbar sind, zeigen aus unterschiedlichen Perspektiven, wie Steine und Geröll abbrechen und ins Tal donnern. Von Verletzten oder Getöteten wurde am Montag nicht berichtet.

"Im Quadrat beschleunigt"

Dem Bericht auf PilatusToday.ch zufolge wollten sich die Behörden am Montag einen Überblick verschaffen, wie viel Gestein im Tal liegt. Wenn es in den kommenden Tagen stark regne, sei es möglich, dass es weiter abrutscht.

Dem Portal 20minuten.ch zufolge war den Behörden seit 2019 bekannt, dass das Gestein am Berg locker ist. "Wir haben das regelmäßig gemessen", sagte Theo Pfyl von der Gemeinde Muotathal zu dem Portal: "Die Felsmassen hatten eine enorme Dynamik drin. Vom 11. Juli bis 21. Juli verzeichneten wir eine Bewegung von 21 Zentimetern und seither hat sich diese im Quadrat beschleunigt."

Ein möglicher, aber nicht belegter Grund für den Vorfall im Kanton Schwyz könnte tauender Permafrost in einem Riss im Felsen gewesen sein. Der Klimawandel macht Felsstürze mancherorts wahrscheinlicher. Wenn Permafrost auftaut, können Schutt und Geröll ihren Halt verlieren.

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Felsstürze zuvor auch in Graubünden und Tirol

Vor einigen Wochen war es in der Schweiz schon einmal zu einem Felssturz gekommen: In der Nacht auf den 16. Juni war ein großer Teil des Berghangs über dem rund 50 Kilometer von St. Moritz entfernten Dorf Brienz im Kanton Graubünden abgestürzt, die Gesteinsmassen kamen nur knapp oberhalb des ersten Hauses zum Stillstand. Der "Brienzer Rutsch" war bereits länger erwartet und das Dorf deshalb schon bis Mitte Mai vorsichtshalber evakuiert worden. Kurz zuvor war es auch am Fluchthorn in Tirol zu einem massiven Felssturz gekommen. (fab/afp)

Verwendete Quellen:

  • afp
  • Luzernerzeitung.ch: Videos zeigen gewaltigen Steinschlag im Bisisthal
  • 20minuten.ch: Massiver Felssturz lässt Wanderer erzittern
  • Pilatustoday.ch: Geröll donnert ins Tal: Videos zeigen Felsabbruch im Bisisthal
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