Nach dem Zwischenfall vor dem Parlament in London geht die Polizei von einem Terroranschlag aus. Ein Mann war am Morgen mit dem Auto durch eine Sicherheitsabsperrung gerast. Dabei wurden Passanten verletzt, der Fahrer wurde festgenommen.

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Ein Mann ist am Dienstagmorgen um 08:37 Uhr (MESZ) mit einem Auto vor dem Parlament in der britischen Hauptstadt London in eine Sicherheitsabsperrung gefahren.

Dabei wurden nach Angaben der örtlichen Polizei mindestens zwei Fußgänger verletzt. Für keinen der Verletzten bestünde jedoch Lebensgefahr, wie Rettungskräfte mitteilten.

Der Fahrer wurde festgenommen und steht unter Terrorverdacht. Scotland Yard geht von einem versuchten Anschlag aus.

"‎Im Moment behandeln wir das als terroristischen Vorfall, und die Anti-Terror-Einheit leitet jetzt die ‎Ermittlungen", hieß es in der Mitteilung von Scotland Yard. Zunächst war lediglich von einem "Zusammenstoß" die Rede.

"Sah so aus, als sei es absichtlich gewesen"

Bei dem Tatverdächtigen soll sich um einen Mann Ende 20 handeln. Auf Videos im Internet war zu sehen, wie Polizisten mit Waffen im Anschlag eine Person aus dem schwer beschädigten, silberfarbenen Ford Fiesta zerrten.

Mehrere Straßen wurden am Morgen gesperrt, Dutzende bewaffnete Polizisten waren vor Ort. Hubschrauber kreisten über Westminster Palace, die U-Bahn-Haltestelle Westminster wurde geschlossen.

Eine Augenzeugin berichtete: "Es sah so aus, als sei es absichtlich gewesen. Das Auto fuhr sehr schnell in Richtung der Absperrungen", sagte Ewalina Ochab der Nachrichtenagentur PA. Sie habe vorne an dem Fahrzeug kein Kennzeichen gesehen.

2017 wurden vier Menschen auf Westminster Bridge getötet

Das Parlament ist seit einem Anschlag im März 2017 von einer Sicherheitsbarriere aus Stahl und Beton umgeben.

Damals war ein Angreifer mit einem Auto auf der Westminster Bridge in eine Menschenmenge gefahren, vier Passanten wurden getötet. Der 52-Jährige, der zum Islam konvertiert war, erstach außerdem einen Polizisten, ehe er von der Polizei erschossen wurde.

Die Sicherheitslage in Großbritannien ist angespannt. Im vergangenen Jahr wurde das Land fünf Mal Ziel eines Anschlags - vier Mal in London und ein Mal in Manchester. Dabei wurden insgesamt 36 Menschen getötet.

Wegen der Terrorgefahr herrschen im gesamten Land strenge Sicherheitsvorkehrungen. Zuletzt waren im September bei einer Explosion in der Londoner U-Bahn 30 Menschen verletzt worden.

(tfr/jwo/dpa/AFP)

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