• Vor Monaten sorgte ein Video von Prinzessin Latifa für weltweites Aufsehen.
  • In dem Hilferuf berichtete sie, dass sie von ihrem Vater, dem Emir von Dubai, gefangen gehalten werde.
  • Experten der Vereinten Nationen zeigen sich besorgt, dass es seither kein weiteres Lebenszeichen der jungen Adeligen gegeben hat.

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Mehrere UN-Menschenrechtsexperten verlangen vom Golfemirat Dubai ein Lebenszeichen und klare Auskünfte über das Schicksal der verschwundenen Prinzessin Latifa.

Sie seien besorgt über Misshandlungsvorwürfe, teilten sie am Dienstag in Genf mit. "Wir sind alarmiert (...), dass die Behörden bislang keine konkreten Angaben gemacht haben", teilten die Berichterstatter mit.

Unter anderem hatte das UN-Menschenrechtsbüro in Genf ein Treffen mit der Tochter des Emirs Mohammed bin Raschid al-Maktum von Dubai verlangt.

Video-Hilferuf von Prinzessin Latifa sorgt für Aufsehen

Freunde der Frau hatten im Februar in Großbritannien Videos der Prinzessin veröffentlicht. Darin berichtete sie, dass sie von ihrem Vater in einer zu einem Gefängnis umfunktionierten Villa in Dubai festgehalten werde.

Am selben Tag erklärte Dubais Herrscherhaus in einer kurzen Stellungnahme lediglich, die Prinzessin würde "zu Hause betreut, unterstützt von ihrer Familie und medizinischen Fachkräften." Ihr Zustand verbessere sich, und die Familie hoffe, dass sie "zu gegebener Zeit wieder ins öffentliche Leben zurückkehren" werde.

Latifa hatte im Februar 2018 per Schlauchboot und Jacht versucht, Dubai zu verlassen. Sie soll von einem Sonderkommando vor der indischen Küste gestoppt und gewaltsam zurückgebracht worden sein, berichteten ihre Freunde.

Seit dem Fluchtversuch wurde die Prinzessin nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen. Eine ältere Schwester Latifas war im Jahr 2000 aus Cambridge entführt und nach Dubai gebracht worden, nachdem sie versucht hatte, sich abzusetzen.

Menschenrechtler warnen vor "körperlichen und seelischen" Schäden

Die Mitteilung der Familie, dass Latifa betreut werde, reiche nicht, so mehrere unabhängige Menschenrechtsberichterstatter, die sich unter anderem mit Themen wie Folter, Diskriminierung gegen Frauen und Mädchen, Folter und Verschwinden von Menschen befassen.

"Dass sie ohne Kontakt zur Außenwelt festgehalten wird, könnte schädliche körperliche und seelische Folgen haben. Es könnte sich dabei um eine grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung handeln."

Der Stadtstaat Dubai ist Teil der Vereinigten Arabischen Emirate. Latifas Vater, Scheich Mohammed bin Raschid al-Maktum, ist Emir von Dubai sowie Vize-Präsident und Regierungschef der Emirate. (dpa/afp/thp)



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