Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro untersagt die Brandrodungen im gesamten Land für zwei Monate. Das berichten mehrere Medien übereinstimmend.

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Angesichts der schweren Waldbrände im Amazonasgebiet hat Brasiliens Staatschef Jair Bolsonaro Medienberichten zufolge Brandrodungen für die Dauer von zwei Monaten verboten. Der ultrarechte Politiker unterzeichnete am Mittwoch ein entsprechendes landesweit geltendes Dekret, wie mehrere Medien unter Berufung auf Regierungskreise berichteten. Das Dekret soll demnach am Donnerstag im Amtsblatt veröffentlicht werden. Es soll aber Ausnahmen von dem Rodungsverbot geben.

Bolsonaro steht international unter Druck

Bolsonaro ist angesichts der Waldbrände international unter zunehmenden Druck geraten. Kritiker werfen der brasilianischen Regierung vor, nicht energisch genug gegen die Feuer vorzugehen. Der brasilianische Präsident ist eng mit der brasilianischen Agrarlobby verbündet und zweifelt den menschgemachten Klimawandel an. Umweltschützer machen Bolsonaro dafür verantwortlich, dass die Brände im Amazonasgebiet in diesem Jahr massiv zugenommen haben.

Auch andere Staaten in der Region sind von schweren Waldbränden betroffen. Die bolivianische Regierung erklärte am Mittwoch, Feuer hätten in diesem Jahr bereits 1,2 Millionen Hektar Wald und Grasland verwüstet. Umweltschützer gehen von einer deutlich größeren Fläche aus. Boliviens linksgerichteter Präsident Evo Morales ist wegen der Brände ebenfalls in die Kritik geraten. (mgb/afp)

Der globale Hunger nach Fleisch lässt Brasiliens Wälder brennen

Einer der Hauptgründe für die Vernichtung des brasilianischen Regenwaldes ist der weltweite Appetit auf Rindfleisch und Sojabohnen. Brasilien ist einer der Hauptlieferanten dieser Produkte weltweit und beliefert unter anderem China, die EU und Ägypten.
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