Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat Politik und Medien eine Skandalisierung der Polizeiarbeit vorgeworfen. "Laut Umfragen vertrauen 86 Prozent der Deutschen der Polizei. Viele Kollegen fragen sich deshalb zunehmend verunsichert, woher dann dieses Misstrauen von Politik und Medien gegen ihre Arbeit kommt", sagte der stellvertretende GdP-Vorsitzende Jörg Radek der "Welt" (Online Freitag, Print Samstag).

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"Eine gewaltige Einsatzbelastung der Kollegen trifft auf eine populistische Art, wie diese Einsätze bewertet werden. Da fehlt die Wertschätzung", beklagte er. Der Eindruck der Polizisten sei: "Wir werden mit Dreck beschmissen, und anschließend müssen wir uns den Vorwurf gefallen lassen: Ihr seid ja total schmutzig."

Radek verwies auf den Vorwurf von SPD-Chefin Saskia Esken, dass es auch in Deutschland latenten Rassismus in den Reihen der Sicherheitskräfte gebe - den sie später relativiert hatte.

Esken "importiert mal eben so den Rassismus-Vorwurf aus den USA nach Deutschland, ohne zu wissen, wie die Polizei Personal gewinnt und ausbildet. Dieselbe Vorsitzende hatte nach den Silvesterausschreitungen von Leipzig-Connewitz die Einsatztaktik infrage gestellt", kritisierte der Gewerkschafter.

Skandal in Hessen

Zum Skandal um unberechtigte Datenabfragen und Drohbriefe in Hessen sagte Radek: "Es ist abscheulich, was da passiert ist. Wer das Polizei-Datensystem missbraucht, muss identifiziert, rechtsstaatlich verfolgt und aus der Polizei entfernt werden." Schon jetzt sei massiver Schaden am Ruf der Polizei angerichtet und Vertrauen zerstört worden. "Die Fälle in Hessen sind extrem, das lässt sich nicht leugnen."  © dpa

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