An einem Klinikum in Potsdam gab es eine Häufung von Corona-Fällen: 40 Patienten sind bis Freitag gestorben. Seit Samstag hat das Krankenhaus einen neuen Leiter. Die Staatsanwaltschaft Potsdam prüft nun, ob drei leitende, inzwischen beurlaubte, Ärzte sich strafbar gemacht haben.

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Nach dem Coronavirus-Ausbruch am Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam folgen nun Konsequenzen: Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) hatte beide bisherigen Geschäftsführer nach der Häufung von Infektions- und Todesfällen an dem Klinikum für ein halbes Jahr beurlaubt. Seit Samstag hat das größte Potsdamer Krankenhaus eine neue Leitung.

Bis Freitag starben 40 Corona-Patienten in der Klinik, 41 infizierte Patienten werden derzeit noch dort versorgt. Experten des Robert Koch-Instituts kritisierten danach unter anderem, dass Umzüge ganzer Stationen die Virusübertragung begünstigt haben könnten. Seit 1. April gilt in der Klinik ein Aufnahmestopp - außer für Notfälle. Die neue Spitze will mit der Beratung Kienbaum ein Konzept zur Wiederaufnahme des Betriebs vorlegen.

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Erster Bericht für die Brandenburger Landesregierung

Die Brandenburger Landesregierung hat nun einen ersten Bericht der bisherigen Klinikspitze über die Krise erhalten. Der Zwischenbericht sei eingegangen und werde nun geprüft, teilte ein Sprecher des Brandenburger Gesundheitsministeriums am Samstag mit.

Eine unabhängige Kommission unter Leitung von Brandenburgs Ex-Gesundheitsministerin Anita Tack (Linke) soll den Virusausbruch untersuchen. Die Staatsanwaltschaft Potsdam prüft, ob sich drei leitende Ärzte und die nun beurlaubten Geschäftsführer strafbar machten.

Dabei geht es um Meldepflichten. Sie prüft auch eine Strafanzeige der Deutschen Stiftung Patientenschutz gegen die verantwortlichen Geschäftsführer und Ärzte unter anderem wegen des Verdachts fahrlässiger Tötung. (awa/dpa)

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