Das Leistungsniveau von Neuntklässlern in Mathematik und Naturwissenschaften ist im Vergleich zu 2012 erheblich gesunken. Das zeigt die Studie "IQB-Bildungstrend 2018". Insgesamt bleibt das Gesamtergebnis aber stabil - dank zwei Bundesländern.

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Rund 24 Prozent der Neuntklässler liegen im Fach Mathematik unter dem bundesweiten Mindeststandard. Zwischen den Jahren 2012 und 2018 sind die Leistungen von Schülern in mehreren Bundesländern stark zurückgegangen.

In mehreren Bundesländern sind Neuntklässler in den vergangenen Jahren in Mathematik, Biologie, Chemie und Physik zurückgefallen.

Insgesamt blieb das Niveau aber weitgehend stabil, wie die am Freitag in Berlin präsentierte Studie IQB-Bildungstrend 2018 zeigt. Sie war von der Kultusministerkonferenz in Auftrag gegeben worden.

Teils deutlich zurückgegangen sind die Leistungen in den meisten der genannten Fächer zwischen 2012 und 2018 in Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Auch in Thüringen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und dem Saarland gibt es in jeweils mehr als einem der gemessenen Fächer Verschlechterungen.

Bildungstrend: 24 Prozent unter dem Mindeststandard

Bundesweit blieben im vergangenen Jahr rund 24 Prozent der getesteten Schülerinnen und Schüler in Klasse neun unterhalb des für den mittleren Schulabschluss (MSA) nötigen Mindeststandard in Mathematik. Fast 45 Prozent erreichten bereits in dieser Jahrgangsstufe ein Jahr vor dem MSA dagegen sogar den höheren Regelstandard. In Biologie, Chemie und Physik lagen die Anteile der Schülerinnen und Schüler unterhalb des Mindeststandards bei 5 bis 17 Prozent.

In einigen Ländern wie den Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg schneiden mehr Schülerinnen und Schüler schlechter ab. In Bayern und Sachsen erreichen überdurchschnittlich viele Schüler gute Leistungen. Brandenburg und andere Länder mit negativen Tendenzen liegen dennoch im Bundestrend, weil sie von gutem Niveau aus gestartet waren.

Fachlicher Test und Fragebogen

Laut der Website des IQB wurden sechs mathematische Kompetenzen getestet:

  • "Mathematisch argumentieren",
  • "Probleme mathematisch lösen",
  • "Mathematisch modellieren",
  • "Mathematische Darstellungen verwenden",
  • "Mit symbolischen, formalen, und technischen Elementen der Mathematik umgehen" und
  • "Kommunizieren".

Außerdem gab es fünf inhaltsbezogene Kompetenzen:

  • "Zahl",
  • "Messen",
  • "Raum und Form",
  • "Funktionaler Zusammenhang" und
  • "Daten und Zufall".

Zusätzlich zu den fachlichen Tests sollten die Schüler einen Fragebogen ausfüllen, der die schulischen und außerschulischen Lernbedingungen erfassen sollte.

Ungünstig entwickelten sich die im Durchschnitt erreichten Werte in den Gymnasien. Zudem sind Jungen laut der Studie von Negativtrends häufiger betroffen als Mädchen. Der Anteil an Schülerinnen und Schülern aus zugewanderten Familien nahm bundesweit von 2012 bis 2018 um rund 7 Prozentpunkte auf 33,6 Prozent zu. (jwo/dar/dpa)

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