• Gesundheitsminister Jens Spahn hat vor einem sorglosen Sommer gewarnt.
  • Sonst drohe aufgrund der sich ausweitenden Delta-Variante ein "Sorgenherbst".
  • Das Robert Koch-Institut (RKI) geht derweil von einem Wiederanstieg der Inzidenzen hierzulande durch die Delta-Variante aus.

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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat auch mit Blick auf die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus erneut zu Vorsicht im Sommer aufgerufen. Aus einem zu sorglosen Sommer dürfe kein "Sorgenherbst" werden, sagte der CDU-Politiker am Freitag in Berlin.

Die Delta-Variante werde über den Sommer auch in Deutschland die Oberhand gewinnen, dies sei eher eine Frage von Wochen als von Monaten. Es mache bei der Ausbreitung aber einen Unterschied, wie hoch die gesamte Zahl der Ansteckungen und die Impfquote seien. Die Deutschen hätten es selbst in der Hand, ob sich die erstmals in Indien aufgetretene Mutante weiter ausbreitet. Bislang seien rund 15 Prozent der Fälle Ansteckungen mit der Delta-Variante.

"Es liegt an uns", sagte Spahn. Im Alltag gehe nun draußen "ziemlich viel". In Innenräumen, vor allem mit vielen Menschen, sollten weiter Schutzmasken getragen werden. Reisen sei möglich. Bei der Rückkehr aus dem Urlaub sollten Familien aber kostenlose Testangebote nutzen, auch mit Blick auf den Schulbeginn nach den Ferien. Der Minister appellierte an alle Bürger, Impfangebote zu nutzen - auch für wichtige Zweitimpfungen als vollen Schutz gegen Virus-Varianten.

RKI prognostiziert Anstieg der Inzidenzen

Das Robert Koch-Institut (RKI) geht derweil von einem Wiederanstieg der Inzidenzen hierzulande durch die Delta-Variante aus. Delta sei noch ansteckender als Alpha, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Freitag. "Delta verbreitet sich also noch schneller, vor allem natürlich in der ungeimpften Bevölkerung. Daher müssen wir damit rechnen, dass künftig auch die Fallzahlen wieder steigen werden." Betroffen von der Delta-Variante seien im Moment vor allem Menschen unter 60 Jahren. Die meisten Ansteckungen passierten gerade in privaten Haushalt. Daneben gebe es zurzeit wenige größere Ausbrüche.

Im Moment läge die bundesweite 7-Tage-Inzidenz mit 6,2 erfreulich niedrig. Grund dafür sei auch das verantwortungsbewusste Handeln der Bevölkerung. "Lassen Sie uns diese niedrigen Inzidenzen verteidigen!", appellierte Wieler. Vor einer Woche hatte die 7-Tage-Inzidenz noch bei 10,3 gelegen.

Impfquote steigt weiter an

Inzwischen haben rund 44 Millionen Menschen oder 52,9 Prozent der Gesamtbevölkerung mindestens eine erste Impfung bekommen, wie Spahn sagte. Den vollen Schutz mit der meist nötigen zweiten Spritze haben demnach nun 28,38 Millionen Menschen oder 34,1 Prozent aller Bürger.

Der Minister bekräftigte, dass mit den zu erwarteten Lieferungen bis Ende Juli allen Erwachsenen eine erste Impfung angeboten werden könne - und allen 12- bis 18-Jährigen bis Ende August. Inzwischen hätten 300.000 Kinder und Jugendliche in diesem Alter eine Impfung bekommen. (dpa/mgb/mko)

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