• Ribboxx Pharmaceuticals forscht an einem Corona-Impfstoff, der durch die Nase verabreicht werden soll.
  • Die Entwicklung der Firma aus dem sächsischen Radebeul bei Dresden ist offenbar schon vergleichsweise weit.
  • Gegen Influenza-Viren gebe es bereits Nasensprays, erklärt Ulrich Lauer, der am Universitätsklinikum Tübingen ebengalls an einem Corona-Impf-Spray arbeitet.

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Die Firma Ribboxx Pharmaceuticals aus dem sächsischen Radebeul bei Dresden arbeitet an einem Corona-Impfstoff, der durch die Nase mit Hilfe eines Sprays verabreicht werden soll. "In einem Jahr bis 18 Monaten könnten die ersten Patienten davon profitieren", sagte Geschäftsführer Jacques Rohayem dem MDR.

Seine Firma ist nicht die einzige, die in Deutschland an einem Nasenspray-Impfstoff gegen SARS-CoV-2 forscht. Anwendungen über die Nase seien derzeit noch in der Minderheit, weil Forschung und Entwicklung dazu aufwändiger seien als per Spritze verabreichte Impfstoffe, erklärte Ulrich Lauer vom Universitätsklinikum Tübingen unserer Redaktion in einem Interview im vergangenen Oktober. Sein Team forscht ebenfalls an einem Impf-Nasenspray, dass allerdings erst im Jahr 2023 auf den Markt kommen soll.

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Vorteile des Impfens durch die Nase

Aus Lauers Sicht gehören Impfungen über die Nase die Zukunft, insbesondere bei Infektionen der Atemwege. Denn: "Man tut sich mit einem Nasenspray sehr viel einfacher, als wenn man mit Nadeln hantieren und immer wieder desinfizieren muss", sagte Lauer. Gegen Influenza-Viren gebe es bereits Nasensprays.

Auch die Entwicklung des Sprays von Ribboxx ist offenbar vergleichsweise weit fortgeschritten. Das Nasenspray könne bei vier Grad Celsius Kühlschranktemperatur bis zu drei Jahre lang gelagert werden. Laut Rohayem liegen bereits experimentelle Bestätigungen der Wirksamkeit und der industriellen Herstellung vor.

Es fehle aber eine Finanzierung von mehreren Tausend Impfdosen, Rohayem befände sich in Gesprächen mit mehreren Institutionen als potenzielle Geldgeber. (mf)

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