Viele Personen haben sich schon über das Internet geäußert, manche Sätze davon werden wohl immer im Gedächtnis bleiben. Egal ob Politiker, Erfinder oder Visionäre - diese Personen haben mit ihren Aussagen für Furore gesorgt.

Angela Merkel: "Das Internet ist für uns alle Neuland"

Es war eine sowieso schon denkwürdige Veranstaltung, auf der Angela Merkel und Barack Obama im Jahr 2013 auftraten. Es ging um das umstrittene Überwachungsprogramm Prism, das der Whistleblower Edward Snowden aufdeckte. Danach war der ganzen Welt klar: Man ist im Internet alles andere als anonym, denn die National Security Agency (NSA) hört überall mit.

Viele Deutsche wünschten sich klare Worte gegen den US-Präsidenten und eine breitbrüstige Positionierung der Kanzlerin. Doch der einzige Satz der hängen blieb, lautete: "Das Internet ist für uns alle Neuland"

Ob Angela Merkel, die immerhin Physikerin ist und ein gewisses technisches Grundverständnis haben sollte, den Satz nur gesagt hat, um von der NSA-Affäre abzulenken oder ob Sie tatsächlich keine Ahnung vom WWW hat, ist bisher ungeklärt.

Sicherlich ging es ihr aber mehr um die politischen Ausmaße, die das Internet mit sich bringt, schließlich war es 2013 tatsächlich noch nicht absehbar, dass Hacker sogar versuchen, Wahlen zu beeinflussen - wie die Abstimmung in den USA im Jahr 2016 vermuten lässt.

Steve Ballmer: "Das iPhone hat keine Chance auf einen signifikanten Marktanteil."

Wir schreiben das Jahr 2007. Steve Jobs hatte kurze Zeit zuvor das iPhone vorgestellt - und für viel Aufregen gesorgt. Während manche Enthusiasten wegen der Erfindung jubelten, viele Menschen noch nicht wirklich wussten, was sie mit einem Smartphone anfangen sollten, lächelte die Konkurrenz über das Apple-Telefon.

Allen voran Steve Ballmer, der damalige, extrovertierte CEO von Microsoft. Seine Reaktion auf die Frage, was er von dem neuen iPhone hält, war eindeutig: Mit einem lauten Lachen amüsierte er sich über die Tatsache, dass es mit 500 Dollar das teuerste Telefon der Welt sei. Weiter lästerte er: "Für Geschäftskunden ist das Gerät uninteressant. Es hat ja nicht mal eine Tastatur." Seine wirtschaftliche Einschätzung ist legendär: "Das iPhone hat keine Chance auf einen signifikanten Marktanteil."

Wer kurze Zeit später in dem Kampf zwischen Apple und Microsoft der lachende Sieger sein wird, zeigt, wie falsch Steve Ballmer hier lag.

Steve Jobs: "Das Abonnement-Modell für den Kauf von Musik ist gescheitert."

Selbst ein Visionär liegt mal daneben. 2003 behauptete der Apple-Gründer - wie immer selbstbewusst: "Das Abonnement-Modell für den Kauf von Musik ist gescheitert." Schließlich wolle niemand Musik leihen, sondern nach dem Kauf bis zum Lebensende besitzen. Noch interessanter ist eine weitere Aussage von Jobs: "Auch der nächste, der ein Abonnement-Modell anbietet, wird scheitern."

Zugegeben dauerte es einige Zeit, bis Spotify den großen Durchbruch geschafft hat, dennoch hat sich der Anbieter mittlerweile etabliert und es hat sich ein kleiner Markt mit Konkurrenten entwickelt, die Musik vermieten. Selbst Apple Music zählt zu den Anbietern.

Robert Metcalfe: "Ich sage voraus, dass sich das Internet bald zu einer Supernova aufbläht und 1996 katastrophal kollabieren wird."

Der Satz des Elektrotechnikers Robert Metcalfe stammt aus einer Kolumne aus dem Jahr 1995, sorgte aber - aufgrund seines Schöpfers - für Aufregung. Denn Metcalfe gilt als Erfinder des Ethernets, also der Technik, mit dem man bis heute lokale Netzwerke einrichtet.

Wenn so eine Koryphäe 1995 vermutet, dass ein Jahr später das Internet kollabieren wird, stellt sich schon die Frage: Wie kommt er darauf? Metcalfe relativierte im Nachhinein den Satz und stellte klar, dass seine Aussage darauf zielte, dass er das Internet als Geldverbrennungsmaschine sieht.

Dennoch leistete er Jahre später auf einer Bühne vor Publikum Abbitte. Er riss seine Kolumne aus einer Zeitschrift, zermalmte sie mit etwas Flüssigkeit in einem Mixer, um sie dann zu trinken.

Brigitte Zypries: "Browser – Was sind denn jetzt nochmal Browser?"

Wenn sich Politiker als ahnungslos outen, ernten sie damit immer Lacher. Kommen dann noch Kinder mit ins Spiel, wird die ganze Sache noch amüsanter. Das ARD Morgenmagazin schickte 2007 nämlich eine Horde aufgeweckte und freche Schüler in den Bundestag und ließ sie mit einer Ladung Technik-Fragen auf Politiker los.

Die Hauptrollen in dem kurzen Clip spielten unter anderem Guido Westerwelle und Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele, die mit ihren Aussagen über Computer auch nicht gerade einen Technik-Pokal gewinnen konnten. Aber Brigitte Zypries Gegenfrage auf die Aufforderung der Kinder: "Nennen Sie doch mal ein paar Browser" ist natürlich sensationell: "Browser... Was sind denn jetzt nochmal Browser?"

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