100 Millionen Menschen spielen jeden Monat das Videospiel "Roblox". Dennoch ist der Titel in Deutschland vielen Menschen noch völlig unbekannt. Wir stellen die wichtigsten Details zu Roblox vor und erklären, worauf Eltern von "Roblox"-Spielern achten sollten.

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Über kaum ein Videospiel ist in den vergangenen Monaten so viel gesprochen worden wie über "Fortnite". Wenn man allerdings nach den Zahlen der monatlichen aktiven Spieler gehen würde, müsste man feststellen, dass "Epics" Battle-Royal-Title dieser Tage zu viel Aufmerksamkeit bekommt.

Der neue Platzhirsch am Gaming-Firmament heißt nämlich seit diesem Monat "Roblox". Wie dessen Entwickler Anfang August in einem Blogbeitrag verkündeten, loggen sich mehr als 100 Millionen Menschen pro Monat in das Spiel ein.

Zum Vergleich: Das Klötzchen-Open-World-Spiel "Minecraft", das bislang als Spiel mit der größten aktiven Community galt, kam im März dieses Jahres auf 91 Millionen Spieler pro Monat. Damit liegt es immer noch weit vor "Fortnite", dessen Entwickler "Epic" zuletzt im September 2018 ebenfalls vergleichbare Zahlen offenlegte. Demnach hätten sich im August des vergangenen Jahres rund 78 Millionen Spieler in "Fortnite" duelliert.

Was genau ist Roblox eigentlich?

Während "Fortnite" und "Minecraft" auch vielen Nicht-Zockern inzwischen ein Begriff sein dürften, ist "Roblox" in Deutschland noch nicht wirklich in der breiten Öffentlichkeit angekommen.

Das könnte auch an der Grundidee des Spiels liegen, die, auf den ersten Blick, nicht ganz so einfach zu verstehen ist. In "Roblox" steuert der Spieler eine Art Comic-Charakter, der optisch durchaus an die berühmten Lego-Figuren erinnert.

Prinzipiell lässt sich das Spiel als "Massive Multiplayer Online Game" oder auch "MMO" beschreiben. Heißt: Innerhalb der Welt von "Roblox" spielt nicht jeder für sich, sondern die Spieler treffen sich in Scharen auf den Servern. Ähnlich wie bei "Minecraft" steht ihnen dabei eine offene Spielwelt zur Verfügung, die sie verändern können.

Allerdings gehen die Möglichkeiten der Nutzer innerhalb von "Roblox" noch viel weiter. Im Grunde ist "Roblox" nämlich gar kein richtiges Spiel, sondern eine Plattform, auf der die Nutzer eigene Spiele erstellen können. Diese können wiederum von anderen Personen gespielt werden.

Weil der Fantasie dabei kaum Grenzen gesetzt sind, kann man sich bei "Roblox" von Fußball-Simulationen über Rennspiele bis hin zu Ego-Shootern und Fantasy-Rollenspielen die Zeit vertreiben. Auch Gebiete und Items können die Spieler selbst bauen.

Roblox spielen: Kostenlos - aber mit Bezahlinhalten

"Roblox" kann sowohl auf dem PC, der Xbox One sowie Apple und Android-Geräten gespielt werden. Vor allem bei jüngeren Spielern ist der Titel sehr beliebt. Etwa die Hälfte aller Nutzer ist unter 13 Jahre alt. Aber auch Eltern sollten sich mit dem Spiel beschäftigen. Zumindest, wenn ihr Kind aktiv "Roblox" spielt.

Das Spiel ist zwar prinzipiell kostenlos, allerdings lassen sich die von Spielern erstellten Inhalte darin teilen und verkaufen. Das funktioniert über die Ingame-Währung "Robux", die sich wiederum auch mit Echtgeld kaufen lässt. Zudem gibt es auch einen kostenpflichtigen Abo-Service.

Sogenannte "Microtransactions" und kostenpflichtige Abos sind in der Spielebranche heutzutage nichts Ungewöhnliches mehr. Dennoch sollten Eltern darauf achten, wie viel Geld ihr Nachwuchs in "Roblox" investiert.

Eltern sollten auf jugendgefährdende Inhalte achten

Auch auf die Spiel-Inhalte, die das eigene Kind über "Roblox" konsumiert, sollten Eltern ein Auge werfen. Eine Einstufung der USK hat "Roblox" nämlich bislang nicht erhalten. Der Spieleratgeber NRW stuft das Spiel allerdings für ab zwölf Jahre ein.

Ein Großteil der Spiele und Inhalte in "Roblox" sind dabei völlig harmlos. Der Entwickler verspricht außerdem, die von Nutzern erstellten und auf die Server geladenen Inhalte rund um die Uhr zu monitoren. Doch darauf sollten sich Eltern keinesfalls verlassen.

Wie "Spiegel Online" berichtet, muss man nicht lange suchen, um in "Roblox" jugendgefährdende Inhalte zu finden. So stieß das Medium bei einer Recherche innerhalb kürzester Zeit auf Inhalte, die rechtes Gedankengut glorifizieren oder sexuell anstößig sind.

Um das eigene Kind davor zu schützen, lohnt sich ein Blick in die Optionen des Spiels. Dort bietet der Entwickler einige Jugendschutzeinstellungen an. So lassen sich beispielsweise bestimmte Chats, aber auch die im Spiel gezeigten Inhalte gezielt beschränken.

Wie der Entwickler auf seiner Homepage schreibt, gibt es demnach eine Option, durch die Kinder nur noch Spiele für unter 13-Jährige angezeigt bekommen. Um die Gefahr zu minimieren, dass das eigene Kind mit gefährlichen oder verstörenden Inhalten in Kontakt kommt, sollte man als Elternteil auf diese Möglichkeit zurückgreifen.

Verwendete Quellen:

  • Gamestar: Roblox schlägt sogar Minecraft: Inzwischen 100 Millionen aktive Spieler pro Monat
  • Polygon: Fortnite has 78.3 million monthly players, according to Epic
  • Roblox.com: Ratgeber für Eltern
  • Roblox.com: Roblox Reaches 100 Million Monthly Active User Milestone
  • Spielratgeber NRW: Roblox
  • Spiegel Online: Wie Roblox die Kinderzimmer erobern will
  • Venturebeat: Minecraft still has 91 million monthly players as it hits Game Pass
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