Ssangyong ist Geschichte – die Zukunft gehört KGM. Etwa ein Jahr, nachdem der insolvente südkoreanische Autobauer vom Stahl- und Chemiekonzern KG übernommen wurde, skizziert der Hersteller, wie seine Zukunft unter neuer Flagge aussehen soll. Die Ssangyong Motor Company firmiert nun unter der Bezeichnung KG Mobility (kurz KGM) Global und will sich auch in Zukunft auf die Produktion von SUV- und Pick-up-Modellen konzentrieren. Das Hauptquartier verbleibt im Stadtbezirk Gangnam in der Hauptstadt Seoul; das Ssangyong-Hauptwerk in Pyungtaek wird ebenfalls von KGM übernommen. Gleichzeitig baut der neue Firmeninhaber eine weitere Fabrik in derselben Gegend, wo künftig vorwiegend Elektroautos produziert werden sollen.

Mehr zum Thema Mobilität

Video: SsangYong Torres: Was kann der neue SUV aus Korea?

Was diese Neuausrichtung für die einzelnen Märkte bedeuten könnte, gibt zuerst der britische Importeur KGM Motors UK Limited bekannt. In erster Linie sollen andere Modellbezeichnungen die Neuausrichtung untermalen. Die Namen für die SUV-Modelle Tivoli, Korando und Rexton dürften demnach bald Geschichte sein. Stattdessen will KGM auf eine alphanumerische Nomenklatur wechseln und seine Baureihen künftig K20, K30, K40 und K50 nennen. Wie sich diese Bezeichnungen genau auf die Modelle verteilen, verrät KGM Motors UK bisher nicht. Klar ist nur, dass die Koreaner in Großbritannien über etwa 80 Händler jeweils zwei Modellversionen pro Baureihe anbieten werden.

Musso bleibt, Torres kommt

Eine Ausnahme bildet der Pick-up Musso, der seinen Namen behalten darf und das KGM-Portfolio auf der britischen Insel auch in Zukunft in vier Ausstattungsniveaus bereichert. Die in Deutschland bereits erfolgte Markteinführung des Torres (noch unter Ssangyong-Flagge) steht in Großbritannien kurz bevor, wobei auch der Kompakt-SUV vorerst diese Verkaufsbezeichnung tragen wird. Er kommt im Ex-EU-Land als Verbrenner mit einem 163 PS und maximal 280 Newtonmeter starken 1,5-Liter-Turbobenziner (siehe Video und Fotoshow) sowie mit reinem Elektroantrieb (Torres EVX) auf den Markt.

Weitere Modelle mit rein elektrischen Antrieben befinden sich in der Pipeline. Noch in der zweiten Jahreshälfte 2024 soll die Serienproduktion eines Pick-ups (Werks-Code 0100) und eines Mittelklasse-SUV (KR10) beginnen. Perspektivisch soll ein großer SUV (F100) folgen. Dabei arbeitet KGM mit dem Autogiganten BYD zusammen. Der chinesische Konzern liefert die passenden, speziell für Elektroautos konstruierten Plattformen für die nächste Generation von KGM-Modellen.

"Ssangyong-Mief" schnellstmöglich ablegen

KGM lässt keinen Zweifel daran, den "Ssangyong-Mief" schnellstmöglich loswerden und die damit verbundene "veraltete Wahrnehmung des Preis-Leistungs-Verhältnisses" überwinden zu wollen. Das Design seiner Modelle will der neue Konzern deshalb umfassend modernisieren. Gleichzeitig sollen das Angebot diversifiziert, die Produktqualität erhöht und das Innovationstempo gesteigert werden. Dabei gilt der Slogan "Power by Toughness", was neben der Fokussierung auf SUV- und Pick-up-Modelle auch eine gewisse Leistungsstärke der Antriebe sowie die Robustheit des künftigen Angebots andeuten soll.

Viele Vorteile mit ams+
Erhalten Sie werbereduzierten Zugang zu allen Inhalten von auto-motor-und-sport.de inkl. der digitalen Zeitschrift als E-Paper. Monatlich kündbar.

Wie sich der Wechsel von Ssangyong zu KG Mobility in Deutschland vollziehen soll, ist bisher nicht bekannt; eine entsprechende Anfrage blieb bislang unbeantwortet. Aktuell weist hierzulande nichts auf eine potenzielle Neuausrichtung nach britischem Vorbild hin. Auf der Kunden-Website ist Ssangyong mit seinem Markennamen und -logo weiterhin präsent. Aktuell kümmert sich der private Importeur Astara Mobility Deutschland GmbH um die Einfuhr der südkoreanischen Autos nach Deutschland. Astara ist hierzulande zudem für den Import der chinesischen Nutzfahrzeugmarke Maxus, der Modelle des japanischen Herstellers Isuzu und des Schweizer Mobilitätsanbieters Microlino verantwortlich.  © auto motor und sport

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.