Stromer haben es in Deutschland generell noch schwer. Noch stärker wirken sich die bekannten Nachteile bei Elektroautos im Winter aus. Die Akkus leiden, die Reichweite schrumpft und die Unterhaltskosten schnellen in die Höhe.

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Noch haben Elektroautos in Deutschland generell einen schweren Stand. Der Staat tut nur wenig, um die Elektromobilität hierzulande attraktiver zu machen. So trifft ein hoher Anschaffungspreis auf weitere Nachteile, unter anderem die noch vergleichsweise geringe Reichweite und die schlecht ausgebaute Infrastruktur an öffentlichen Ladesäulen. Menschen, die das in Kauf nehmen, gewichten zumeist die Umweltfreundlichkeit der Elektrofahrzeuge stärker - und profitieren darüber hinaus von den geringeren Unterhaltskosten.

Elektroautos im Winter: Deshalb sinkt die Reichweite

Von der Starterbatterie ist dieses Problem bekannt und auch Elektroautos werden davon nicht verschont: Im Winter leiden Akkus. Was beim Auto mit Verbrennungsmotor das Anspringen verhindert, sorgt dafür, dass Elektroautos im Winter mitunter eine deutlich niedrigere Reichweite aufweisen als vom Hersteller versprochen. Denn je kälter es ist, desto langsamer laufen chemische Reaktion im Akku ab. Das Elektrolyt fließt langsamer und die Batterie leistet weniger.

Darüber hinaus benötigen auch Elektroautos im Winter besonders viel Energie für die zahlreichen Verbraucher im Innenraum - insbesondere die Heizung zieht viel Strom. So geht bei Kälte besonders viel Energie für das Heizen drauf. Diese fehlt dann für den Antrieb. Zudem benötigt das Licht im Winter mehr Strom. In einem Praxistest des TÜV Süd hatten diese Effekte zur Folge, dass die Reichweite eines Smart Fortwo Electric Drive bei minus sieben Grad 47 Prozent geringer ausfiel als bei 23 Grad Celsius. Seine Reichweite halbiert sich bei extremer Kälte in etwa.

Weitere kältebedingte Nachteile von E-Fahrzeugen

Außer dem Reichweitenverlust von Elektroautos im Winter sollten Sie über die weiteren Nachteile bei Kälte informiert sein, bevor Sie den Kauf eines Stromers in Erwägung ziehen. Aus dem Reichweitenverlust ergeben sich natürlich auch steigende Unterhaltskosten, da das Auto in der kalten Jahreszeit häufiger geladen werden muss. Wie der ARD-Ratgeber "Auto - Reise - Verkehr" gemeinsam mit der Dekra ermittelte, steigen die Kosten von rund drei Euro pro 100 Kilometer bei 22 Grad Celsius auf etwa sieben Euro für dieselbe Strecke bei minus zehn Grad Außentemperatur.

Des Weiteren können Elektroautos im Winter verstärkt unter Traktionsproblemen leiden. Denn das volle Drehmoment liegt bereits ab der ersten Motorumdrehung an. Auf glatten Straßen kann sich dies nachteilig auswirken. Die Hersteller müssen das ESP dementsprechend anpassen, dass es früh eingreift.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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