Auf deutschen Autobahnen drohen inmitten der Hauptreisezeit beträchtliche Verkehrsbehinderungen durch anhaltend hohe Baustellenzahlen.

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Wie die "Süddeutsche Zeitung" am Mittwoch berichtete, erwartet die Bundesregierung in den Sommermonaten noch mehr Baustellen als bereits im Stau-Rekordjahr 2017.

Mehr Baustellen als im Stau-Rekordjahr 2017

Die Anzahl der gemeldeten Arbeitsstellen im Zeitraum vom 1. Juni bis 1. Oktober liege 2018 bei 586, heißt es demnach in einer Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine kleine Anfrage der Grünen. Das sind demnach 15 Baustellen mehr als im Vorjahreszeitraum.

Das Verkehrsministerium wolle die Behinderungen möglichst klein halten, berichtete die Zeitung weiter. Im Juli und August gebe es demnach wie in den vergangenen Jahren zusätzlich zu den Sonn- und Feiertagsfahrverboten auch Lastwagen-Fahrverbote an Samstagen.

Der ADAC erwarte dennoch "beträchtliche Behinderungen", berichtete die "SZ". Zu den problematischen Strecken gehörten Großprojekte wie der Ausbau der A 1 zwischen Hamburg und Schleswig oder der A8 von Stuttgart nach Ulm, die immer wieder für größere Engpässe sorgten.

Baerbock kritisiert Zustand der Autobahnen

"Die Autobahnen sind zunehmend marode", kritisierte Grünen-Chefin Annalena Baerbock gegenüber der Zeitung. "Die Leidtragenden sind die Urlauber, die während der Sommermonate mit dem Auto verreisen und lange im Stau stehen müssen." Die Regierung setze noch immer zu sehr auf fragwürdige Neubauprojekte, während die bestehende Infrastruktur zunehmend zerfalle.

"Zudem brauchen wir eine Verlagerung von der Straße auf die Schiene", forderte Baerbock. Das sei "nicht nur umweltfreundlicher, sondern führt auch zu weniger Reparaturbedarf an den Straßen. Allein ein einziger LKW beansprucht den Straßenbelag genauso wie 160 000 PKW." (ms/afp)  © AFP

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