Nach drei Bränden des Tesla Model S fragt sich der potenzielle Käufer von Elektroautos: Sind diese Wagen wirklich sicher? Zumindest der ADAC gibt Entwarnung.

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Die Brände der amerikanischen Elektro-Limousine sind ein gefundenes Fressen für Elektroauto-Skeptiker, die sich der E-Mobilität verweigern wollen. Doch Experten sind weitesgehend der Meinung, dass von Autos mit einem Elektromotor keine erhöhte Gefahr ausgeht.

ADAC: Elektroautos sind nicht gefährlicher

"Unsere Tests haben ergeben, dass diese Fahrzeuge sicher sind, und zwar sowohl im Frontal-, Seiten- als auch im Heckcrash", so die Stellungnahme des ADAC zur Sicherheit von Elektroautos. Der Automobilclub hat in jüngster Vergangenheit schon selbst zahlreiche elektrifizierte Pkw einem umfassenden Crashtest unterzogen. Bei einem Vergleich des VW Up und des VW E-Up etwa waren keine Sicherheitsunterschiede festzustellen.

Man könnte jetzt allerdings argumentieren, dass auch das Tesla Model S in Crashtests sehr gut abgeschnitten hat. Der Wagen konnte beim Euro-NCAP-Crashtest fünf Sterne erlangen, was nur die wenigsten Fahrzeuge schaffen.

Kurzschluss kein ausschließliches Problem von E-Autos

Bei den ersten beiden Tesla-Bränden hat allem Anschein nach ein Metallstück den Unterboden des Wagens aufgerissen und die Batterie beschädigt, woraufhin es zu offenbar zu einem Kurzschluss kam. Die US-Verkehrsbehörde kam zu dem Schluss, dass beim ersten Brand kein Konstruktionsfehler vorlag. Die genauen Ursachen des dritten Brandes - der Wagen durchbrach eine Mauer und fuhr dann gegen einen Baum - sind derzeit noch ungeklärt. Von einem Rückruf seiner Autos sieht Tesla ab.

Der ADAC gibt Tesla insofern Recht, als das der Automobilclub zu Protokoll gibt, dass es jederzeit bei jedem Auto zu einem Kurzschluss kommen kann, sobald eine energieführende Leitung Schaden nimmt. "Eine 100-prozentige Sicherheit gibt es in keinem Auto." Nach dem derzeitigen Erkenntnisstand geht keine gesonderte Gefahr von Elektroautos aus.

Besondere Sicherheitsvorkehrungen bei Elektroautos

Nicht von der Hand zu weisen, ist allerdings, dass von einer Elektrobatterie als solcher ein größeres Sicherheitsrisiko ausgeht als bei einem Benzintank, berichtet der "Spiegel". Der Grund: Der Tank benötigt einen Funken, um in Flammen aufzugehen, Batterien können sich von selbst entzünden, wenn sie beschädigt werden. So geschehen bei einem Chevrolet Volt.

Drei Wochen, nachdem der Chevrolet absichtlich seitlich gecrasht wurde, kam es zu einem Kurzschluss - die Batterie entzündete sich mit Verzögerung. Daraufhin hat der Mutterkonzern General Motors seine Modelle ausgebessert, berichtet das Magazin.

Tesla wiederum sagte, dass das Brandrisiko beim Model S um das Fünffache geringer sei, als bei einem Benzinauto. Das letzte Wort scheint beim Thema Elektroautos und Sicherheit also noch nicht gesprochen.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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