Am Donnerstag läuft der Film "The Wolf of Wall Street" in den deutschen Kinos an. Martin Scorsese hat die aberwitzige Biographie des Aktienhändlers Jordan Belfort mit Leonardo di Caprio in der Hauptrolle verfilmt. Es ist nicht der erste Streifen, der vom wahnsinnigen Leben an der Wall Street handelt - und oft steckt eine wahre Geschichte dahinter.

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"The Wolf of Wall Street"

"Beweg' das Geld aus den Taschen deiner Kunden in deine eigene Tasche" - Diesen Ratschlag gibt Mark Hanna (Matthew McConaughey) - Chef beim Bankhaus L.F. Rothschild - seinem Schützling Jordan Belfort (Brillant: Leonardo di Caprio). Es ist der Satz, der bei den Zuschauern hängen bleibt. In "The Wolf of Wall Street" geht es um Geld und vor allem um Gier.

Jordan Belfort befolgt den Rat seines Mentors und als Rothenschild beim Börsencrash zusammenbricht macht er sich selbstständig. Sein Unternehmen "Stratton Oakmont" verhökert wertlose Penny Stocks von Firmen, die Belfort über Mittelsmänner selbst gehören. Mit 26 Jahren verdient er bereits 49 Millionen Dollar im Jahr. Legal ist das Ganze nicht. Die Gier wird zu einem Rausch aus Drogen, Sex und Geld, der für Belfort schließlich im Gefängnis endet.

Die wahre Geschichte:

Martin Scorseses Film "The Wolf of Wall Street" mag zeitweise wie der Fiebertraum eines Drogenabhängigen wirken, dennoch hat sich die Geschichte - zumindest ihr Gerüst - so zugetragen. Jordan Belfort ist keine fiktive Figur, sondern heute Autor und Motivationstrainer. Die Machenschaften seiner Firma "Stratton Oakmont" kommen 1998 ans Licht. Anlegern entsteht bis dahin ein Schaden von über 200 Millionen US-Dollar. Belfort wird wegen Wertpapierbetrugs und Geldwäsche zu vier Jahren Haft verurteilt. Weil er mit dem FBI zusammenarbeitet, kommt er jedoch bereits nach 22 Monaten wieder frei. Nach seiner Entlassung schreibt der ehemalige Multimillionär seine Memoiren, mit dem Titel "The Wolf of Wall Street". Das Buch dient als Grundlage für Scorseses Verfilmung.

Belfort selbst hat in dem Streifen einen kurzen Cameo-Auftritt als Moderator bei einem Motivationstraining.

"Das Streben nach Glück"

Im Film "Das Streben nach Glück" rührte Will Smith als Chris Gardner ein Millionenpublikum zu Tränen. In einfühlsamer Weise erzählt Regisseur Gabriele Muccino die Geschichte des alleinerziehenden Vaters, der für ein besseres Leben für sich und seinen Sohn Christopher (Jaden Smith) kämpft. Um sich auf lange Sicht von seinen Geldproblemen zu befreien, nimmt Gardner ein sechsmonatiges Praktikum bei einer großen Investmentbank an. Steuerschulden führen dazu, dass er und sein Sohn auf der Straße landen. Doch auch als Obdachloser gibt Gardner in seinem Job alles und ist ein guter Vater für seinen Sohn. Der Film endet mit einem Happy End: Gardner wird nach seinem Praktikum festangestellt.

"Das Streben nach Glück" ist kein typischer Wall-Street-Film. Das Geld steht nicht im Mittelpunkt. Es geht viel mehr um den amerikanischen Traum: Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten kann jeder alles schaffen.

Die wahre Geschichte:

Auch Chris Gardner gibt es wirklich. Und er hat tatsächlich mit einem Praktikum den Aufstieg vom Obdachlosen zum Self-Made-Millionär geschafft. Nach seiner Ausbildung zum Broker gründet Gardner seine eigene Firma Gardner Rich. Die Buchfassung seiner Geschichte erobert die US-Bestellerlisten im Sturm. Auch sein Sohn Christopher ist keine Erfindung Hollywoods. "Ich war ein von meiner Familie verlassenes Kind - also würde ich mein eigenes Kind nie im Stich lassen", sagt Gardner heute.

Der Film hält sich zwar nicht in allen Details an Gardners wahre Geschichte. Doch das persönliche Streben nach Glück dieses beeindruckenden Mannes hat sich wirklich so zugetragen.

"Wall Street"

"Wall Street" von Regisseur Oliver Stone gehört wohl zu den berühmtesten Filmen, die je über Geld gedreht wurden. Michael Douglas spielt darin den skrupellosen Börsenspekulanten Gordon Gekko. Die Figur ist bis heute ein Pseudonym für gewissenlose Banker. Im New York der 1980er Jahre will der junge Broker Bud Fox (Charlie Sheen) unbedingt von seinem Vorbild Gekko beachtet werden. Als er ihm vertrauliche Informationen zuspielt, beginnen die beiden zusammenzuarbeiten. Als Fox jedoch erkennt, dass Gekko aus Profitgier Firmen zerschlägt und Arbeitsplätze vernichtet, wendet er sich gegen ihn.

Die wahre Geschichte:

Die Figur des Gordon Gekko hat reale Vorbilder. Konkret nennt Regisseur Oliver Stone die Wall-Street-Millionäre Ivan Boesky und Carl Icahn. Im Film singt Gordon Gekko ein Loblied auf die Gier: "Gier ist gut. Gier ist richtig. Gier funktioniert. Gier schafft Klarheit. Gier hat das Beste im Menschen hervorgebracht." Dieses denkwürdige Filmzitat beruht auf einer Rede, die Ivan Boesky 1986 kurz vor seiner Verhaftung - er war in verbotene Insidergeschäfte verwickelt - vor den Absolventen der Berkeley Business School hält. Unter dem Gelächter der Anwesenden sagt er: "Übrigens ist Gier in Ordnung. Ich will, dass ihr das wisst. Ich denke, Gier ist gesund. Man kann gierig sein und sich dennoch gut fühlen."

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