Rund 1.000 Manager der in Schieflage geratenen Schweizer Großbank Credit Suisse müssen teilweise oder ganz auf Bonuszahlungen verzichten. Damit werde ihrer "Verantwortung" Rechnung getragen, teilte die Schweizer Regierung mit.

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Die Schweizer Regierung hat angekündigt, die ausstehenden Bonuszahlungen für die Chef-Etage der Skandalbank Credit Suisse zu streichen. Die als Bundesrat bezeichnete Regierung in Bern erklärte am Mittwoch, damit werde der "Verantwortung" der Top-Manager für den Niedergang der angeschlagenen Bank Rechnung getragen, deren Zusammenbruch nur durch eine hektische Übernahme durch die Rivalin UBS verhindert worden war. Überdies würden die Boni der beiden nachrangigen Führungsstufen gekürzt.

Der Schritt betrifft etwa 1.000 Beschäftigte, die auf etwa 50 bis 60 Millionen Schweizer Franken verzichten müssen. "Bei der Credit Suisse werden alle bis Ende 2022 ausstehenden variablen Vergütungen der höchsten Führungsstufe (Geschäftsleitung) gestrichen", teilte die Regierung mit. Die Boni der zwei Führungsstufen unterhalb der Geschäftsleitung würden um 50 beziehungsweise 25 Prozent gekürzt.

Credit Suisse soll bereits ausgezahlte Boni zurückfordern

Überdies werden den drei obersten Führungsetagen dem Bundesrat zufolge im Jahr 2023 auch alle bis zur vollständigen Übernahme durch die UBS anfallenden Prämien gestrichen oder gekürzt. Die Credit Suisse werde überdies verpflichtet, zu prüfen, ob bereits ausgezahlte Boni zurückgefordert werden können und dem Finanzministerium und der Schweizer Finanzaufsicht Finma darüber Bericht erstatten.

Das Schweizer Bankengesetz sieht vor, dass der Bundesrat auf die Vergütung bezogene Schritte ergreift, wenn eine systemrelevante Bank direkt oder indirekt staatliche Beihilfen bekommt. Die Schweizer Zentralbank SNB hatte der Credit Suisse unter anderem Liquiditätshilfen von bis zu 100 Milliarden Schweizer Franken zugesagt. (mt/afp)

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