Lufthansa-Piloten haben einen freiwilligen Gehaltsverzicht angeboten - vorausgesetzt, die Airline verzichtet auf die Insolvenz in Eigenverwaltung.

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Die Piloten der Lufthansa haben dem Unternehmen einen freiwilligen Gehaltsverzicht bis zum Sommer 2022 angeboten. Voraussetzung ist laut einer Mitteilung vom Donnerstag der Verzicht auf die Insolvenz in Eigenverwaltung, die das Unternehmen wegen der Coronakrise als Alternative zu einem Staatseinstieg prüft.

Ein derartiges Schutzschirmverfahren erfülle die Anforderungen nicht, die Krise sozialpartnerschaftlich zu überwinden, teilte die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit mit.

Bei Insolvenz stünden Betriebsrenten zur Disposition

Das Angebot beinhalte für die mehr als 5.000 aktiven Piloten im Konzerntarifvertrag ein um bis zu 45 Prozent abgesenktes Gehalt und habe ein Gesamtvolumen von 350 Millionen Euro, teilte die VC mit. Es stelle einen maßgeblichen Beitrag zur Überlebensfähigkeit des Unternehmens dar.

Enthalten sei auch eine weitere, kurzzeitig wirksame Absenkung des Kurzarbeitergeldes. Aktuell seien die Cockpitkosten mit Einverständnis der Gewerkschaft bereits um mehr als 50 Prozent abgesenkt.

Im Falle einer Insolvenz in Eigenverwaltung stünden Betriebsrenten und Übergangsvergütungen zur Disposition, weil der Konzern versuchen könnte, die Pensionsverpflichtungen loszuwerden. Auch könnten leichter Tarifverträge gekündigt und Beschäftigte entlassen werden.

Lufthansa hat für den gesamten Konzern bislang von einem Personalüberhang von rund 10.000 Beschäftigten gesprochen, gleichzeitig aber das Ziel ausgegeben, möglichst viele Beschäftigte im Unternehmen halten zu wollen.

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