• Die Europäische Zentralbank (EZB) erhöht angesichts der Rekordinflation erstmals seit elf Jahren die Zinsen im Euroraum.
  • Der Leitzins steigt unerwartet kräftig von null auf 0,50 Prozent, der Negativzins von minus 0,50 Prozent für geparkte Gelder von Geschäftsbanken entfällt,
  • Der Dax hatte am Donnerstag zuvor leicht nachgegeben.

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Die Europäische Zentralbank (EZB) erhöht angesichts der Rekordinflation erstmals seit elf Jahren die Zinsen im Euroraum. Der Leitzins steigt unerwartet kräftig von null auf 0,50 Prozent, der Negativzins von minus 0,50 Prozent für geparkte Gelder von Geschäftsbanken entfällt, wie die EZB am Donnerstag in Frankfurt mitteilte.

Die Notenbank will ihre Zinswende außerdem mit einem neuen Anti-Krisen-Programm flankieren, wie es nach der Sitzung des EZB-Rates hieß. Das Instrument soll sicherstellen, dass die Erhöhung der Zinsen einzelne Länder nicht über Gebühr belastet. Vor der Entscheidung für Zinserhöhung hatte der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag etwas nachgegeben. Für Erleichterung sorgte, dass wieder russisches Gas durch die Pipeline Nord Stream 1 fließt.

Nach EZB-Erhöhung: Deutscher Aktienindex gab etwas nach

Der Dax sank im frühen Handel um 0,44 Prozent auf 13.224,01 Punkte. Tags zuvor hatte der Leitindex nach kräftigen Schwankungen im Handelsverlauf mit einem moderaten Verlust geschlossen. Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen verlor am Donnerstagmorgen 0,24 Prozent auf 26.631,11 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um rund 0,30 Prozent nach unten.

Europas größter Softwarehersteller SAP verzeichnete im zweiten Quartal einen deutlichen Ergebnisrückgang wegen Kosten in der Ukraine und einem schwachen Lizenzgeschäft. Für das Gesamtjahr strich das Management beim operativen Ergebnis auch die Prognose zusammen. SAP will indes weitere Aktien im Volumen von bis zu 500 Millionen Euro am Markt zurückkaufen. Die Aktien fielen als einer der schwächsten Dax-Werte um 3,7 Prozent.

An den Umfragen des Meinungsforschungsinstituts Civey kann jeder teilnehmen. In das Ergebnis fließen jedoch nur die Antworten registrierter und verifizierter Nutzer ein. Diese müssen persönliche Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angeben. Civey nutzt diese Angaben, um eine Stimme gemäß dem Vorkommen der sozioökonomischen Faktoren in der Gesamtbevölkerung zu gewichten. Umfragen des Unternehmens sind deshalb repräsentativ. Mehr Informationen zur Methode finden Sie hier, mehr zum Datenschutz hier.

Pharma-Ausrüster als Dax-Spitzenreiter

Der Pharma- und Laborausrüster Sartorius bleibt weiter auf Wachstumskurs. Der Umsatz stieg in den ersten sechs Monaten auch dank Übernahmen im Jahresvergleich um knapp 27 Prozent und übertraf die Erwartungen der Analysten. Das Unternehmen bestätigte zudem den Jahresausblick. Die Sartorius-Papiere stiegen als Dax-Spitzenreiter um 3,9 Prozent.

Die Funkturmgesellschaft Vantage Towers sieht sich nach einem guten Auftaktquartal auf dem Weg zu ihren Jahreszielen. Der Umsatz der drei Monate bis Ende Juni ohne sogenannte Durchleitungseinnahmen stieg - wie vom Markt erwartet - um knapp 7 Prozent. Die Titel der Vodafone-Tochter verloren jedoch 1,0 Prozent. (dpa/okb)

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