Die nächste deutsche Netflix-Produktion steht bereit - "Zeit der Geheimnisse" ist ab dem 20. November abrufbar. In der hochkarätig besetzten Mini-Serie geht es um vier völlig unterschiedliche Frauen, die sich an Weihnachten ihren Problemen und ihrer Familiengeschichte stellen. Unsere Redaktion konnte die Folgen vorab sichten und mit Hauptdarstellerin Christiane Paul sprechen.

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Weihnachten, das Fest der Liebe. Traditionell kommen Familien zusammen, um die Festtage gemeinsam zu verbringen. Harmonisch geht es dabei aber längst nicht immer zu.

Auch Vivi (Svenja Jung), Lara (Leonie Benesch) und Sonja (Christiane Paul), die Mutter der beiden, zieht es aus den unterschiedlichsten Ecken zurück an die Küste. Dort lebt Großmutter Eva (Corinna Harfouch) in einer alten Fachwerkvilla, in den Dünen, direkt an der winterlichen, rauen Brandung des Meeres.

Trotz der romantischen Szenerie ist die Stimmung zunächst wenig gemütlich. "Weihnachten ist bei uns wie in jeder Familie. Wir essen und trinken, machen uns gegenseitig etwas vor. Das war bei uns schon immer so", erklärt Vivi den Zuschauern gleich zu Beginn der neuen Netflix-Serie "Zeit der Geheimnisse", die ab dem 20. November abrufbar ist.

Vier völlig unterschiedliche Frauen stehen im Mittelpunkt der Geschichte

Die vier Frauen sind völlig unterschiedlich, jede hat ihre eigenen Probleme und Geheimnisse. Sonja beispielsweise ist Alkoholikerin und befindet sich gerade im Entzug. Einfach machte sie es ihren Kindern und ihrer Mutter in den vergangenen Jahren nicht, Vivi und Lara wurden größtenteils von Großmutter Eva aufgezogen.

"Sonja ist nicht die sympathischste Rolle", erklärte Christiane Paul im Gespräch mit unserer Redaktion: "Sie ist in ihren Altersstufen sehr unterschiedlich. Ich spiele die 35-jährige und die 50-jährige Sonja, die 35-Jährige hat ein großes Problem mit ihrem Leben und hat einen wahnsinnigen Emotions- und Besitzanspruch gepaart mit Egomanie. Die Scherben, die sie da hinterlässt, versucht sie mit 50 wieder aufzusammeln. Das war eine ganz schöne Herausforderung, diesen Bogen hinzukriegen."

Denn die Geschichte wird in Rückblenden erzählt, die in der Nachkriegszeit einsetzen. Sowohl Harfouch wie auch Paul spielen ihre Figuren in unterschiedlichen Zeiten und Lebensabschnitten, zwischen denen viele Jahre liegen. Das gelingt beiden mühelos, generell überzeugt der hochkarätige Cast voll und ganz. Trotz der relativ kurzen Spieldauer von drei Folgen, die im Schnitt nicht einmal 40 Minuten dauern, verleihen die Schauspielerinnen ihren Figuren viel Tiefe.

Kammerspiel mit überraschenden Wendungen

Nach und nach kommen die Probleme und Geheimnisse auf den Tisch, das Kammerspiel nimmt die eine oder andere überraschende Wendung und es offenbaren sich dabei weit spannendere Dinge, als es das ruhige Setting zunächst erahnen lässt.

Im Mittelpunkt stehen aber immer die Beziehungen zwischen den vier Frauen, die so unterschiedlich sind, aber dennoch nicht ohne einander können. Wie es in Familien eben so ist. "Zeit der Geheimnisse" sei eine Geschichte darüber, "wie Erfahrungen und Erlebnisse tief in uns verankert sind und was Familie ausmacht", erzählte Paul: "Wie weit das zurückreicht, über das wir uns definieren müssen. Woher die Dinge kommen, warum wir sind, wie wir sind."

Urgroßmutter Alma war es, die nach dem Krieg als Flüchtling das Haus am Meer bezog, in dem Eva lebt und in das Lara, Vivi und Sonja immer wieder zurückkehren.

"Zeit der Geheimnisse" ist eine Frauen-Geschichte

Natürlich ist es kein Zufall, dass es auch eine Frau war, die den Grundstein für die Familiengeschichte legte. Männer spielen in der Serie keine große Rolle, sie kommen zwar vor, dienen aber nur dazu, die Geschichten der Frauen zu erzählen. Auch bei der Produktion standen Frauen im Vordergrund, Regie führte Samira Radsi, Showrunnerin ist Katharina Eyssen.

"Ich glaube, es war die Idee von Netflix, eine Art Frauen-Programm zu machen", erzählte Christiane Paul: "Umso mehr hat es mich gefreut, dass auch von Männern die Rückmeldung kam, dass sie es mochten und es sie berührt hat. Wenn wir das hinkriegen, ist es gut. Aber wenn es nur Frauen schauen, schauen es eben nur Frauen. Mir ist das letztlich egal. Ich denke nicht in Zielgruppen, mich interessiert das Produkt. Ist das etwas, was einen berühren, unterhalten, mitnehmen kann? Ich glaube, das haben wir tatsächlich geschafft."

Sehenswert ist die nächste deutsche Netflix-Produktion auf jeden Fall, die Geschichte schwankt zwischen Drama, Komödie und Krimi. Der richtige Stoff also für dunkle Abende in der Adventszeit, an denen sich die ganze Familie vor dem Fernseher versammelt – ja, die ganze Familie. Auch für Männer lohnt es sich nämlich, einen Blick auf die neue Frauen-Serie von Netflix zu werfen.

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