Ein harmloser Witz oder waschechter Sexismus? Über Bernd Stelters Doppelnamen-Spruch diskutiert derzeit halb Deutschland. Der WDR zumindest hat jetzt Tatsachen geschaffen und wird die Szene, in der eine empörte Frau Stelters Auftritt unterbricht, nicht im Programm zeigen.

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Der Komiker Bernd Stelter musste sich bei einer Karnevalssitzung mit einer empörten Zuschauerin auseinandersetzen - im Fernsehen wird diese Szene aber nicht zu sehen sein.

Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) hat sich entschlossen, sie herauszuschneiden. Die Zuschauerin hatte sich darüber geärgert, dass Stelter Doppelnamen verspottet hatte.

Frau war des Saales verwiesen worden

Als der Komiker am Wochenende bei der Fernsehaufzeichnung einer Karnevalssitzung einen Witz über den Doppelnamen der CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer machte, wurde er von einer zornigen Zuschauerin im Matrosenkostüm auf offener Bühne und aus nächster Nähe zur Rede gestellt.

Die Frau wollte sich Stelters Geläster nicht anhören und polterte los: "Männernamen sind immer toll - und Frauennamen sind immer scheiße. Und Doppelnamen sind Doppelscheiße."

Sie musste den Saal verlassen. In der "Kölnischen Rundschau" erklärte sie später ihre Motivation: "Ich habe selbst einen Doppelnamen und muss das nicht über mich ergehen lassen."

Der Vorfall hatte in den vergangenen Tagen in sozialen Netzwerken ein enormes Echo ausgelöst.

Die Sendung "Karneval in Köln", die am Rosenmontag um 20:15 Uhr im Ersten zu sehen ist, sei ein Zusammenschnitt zweier jeweils sechsstündiger Aufzeichnungen von Kölner Karnevalssitzungen im Gürzenich, teilte der WDR am Mittwoch mit.

WDR nennt Tonprobleme als Grund

"Die in den Medien diskutierte Störung der Rede Bernd Stelters durch eine Zuschauerin erstreckte sich mit Unterbrechungen über mehrere Minuten und ist in vielen Teilen akustisch in der Aufzeichnung nicht hörbar und teilweise unverständlich."

Deshalb habe der Sender entschieden, die Szene in dem Zusammenschnitt nicht zu zeigen. Während der Ausstrahlung der Rede von Stelter werde es für die Fernsehzuschauer einen Hinweis via Laufband geben, der auf eine Videotextseite mit Zusatzinformationen zu dem Auftritt verweise. (dpa/dh)

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