• Spiegeleier braten? Nichts da! Antonio Bertuzzi hatte selbst von simpelster Kochkunst keine Ahnung.
  • Frank Rosin verzweifelte fast am ehemaligen Autoverkäufer und Imbissbetreiber aus Berlin.
  • Warum der sich dennoch als Gastronom sah, versuchte die Kabel-eins-Doku "Rosins Restaurants" herauszufinden.

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Selbst beim Käse-Reiben war Antonio Bertuzzi (36) hilflos: "Boah, ist das hart!" Er habe das noch nie in seinem Leben gemacht, gestand der zweifache Familienvater Sternekoch Frank Rosin (54) in der Kabel-eins-Doku "Rosins Restaurants".

Auch die Aufforderung, Spiegeleier zu braten, war eine große Herausforderung für den Berliner, die er normalerweise eigentlich Ehefrau Franziska (30) überließ. Was ihn dennoch hatte glauben lassen, er könne Menschen mit Speisen locken, war wohl vielen Zuschauern der Sendung ein Rätsel.

Frank Rosin wettert: "Eine Brötchen-Schmier-Anstalt"

"Dein Mann ist ein Träumer", attestierte Rosin Franziska, die froh war, dass jemand ihren Antonio mal wachrüttelte. Entstanden war der Traum vom eigenen Sandwich-Laden nach einem USA-Roadtrip, den beide unternommen hatten. Als Alternative zu Dönern und Burgern wollte Antonio in seinem "Grinders" die belegten Brote anbieten, er hatte alles "so konzipiert, dass es lecker ist, aber ich nichts dafür können muss" - und glaubte, das Thema "Sandwich" sei Alleinstellungsmerkmal genug und würde die Leute schon in den Laden treiben.

Ein fataler Irrtum: Lieblos angerichtete Baguettes und Toasts mit Belägen, die in jedem Supermarkt zu finden sind und auch noch in steriler Atmosphäre mit ungemütlicher Beleuchtung serviert werden, locken die weitaus Originelleres gewohnten Berliner nun wirklich nicht hinter dem Ofen hervor.

Eine "Brötchen-Schmier-Anstalt - nur, dass das Brötchen warm gemacht wird" sei der Laden, so das harte Urteil von Rosin. Entsprechend gaben auch seine Testesser nur 30 von möglichen 50 Punkten, wobei Antonio da schon ahnte, wie er zu dem vergleichsweise guten Ergebnis gekommen war: "Wahrscheinlich hat's das Personal rausgerissen, weil wir so nett waren." Exakt. Reicht aber nicht.

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Rosin: "Vom Tuten und Blasen keine Ahnung!"

Und so machte sich Frank Rosin an die schier unmögliche Aufgabe, "einen Blinden zum Sehenden" zu machen. Er schleppte den Möchtegern-Koch in die Berliner Markthallen, wo der über das riesige Angebot an Wurst und Käse staunte. Außerdem besuchte er mit ihm seine erfolgreichen Gastro-Kumpels Denis Ben-Hamed und The Duc Ngo in ihren Lokalen "rembrandt-burger" und "NgoKimPak". Die Profis versuchten, Antonio nahezubringen, was Gastronomie und Kulinarik wirklich bedeuten. Auch vom Sternekoch selbst gab's Lektionen in Sachen originelle Rezepturen und ansprechendes Anrichten.

Aber auch, wenn Antonio sich Mühe gab: Aus einem kulinarisch völlig unbedarften Autoverkäufer lässt sich nicht im Hauruck-Verfahren ein Gourmet und Koch machen. Hatte das "Grinders" überhaupt eine Chance, wenn der Inhaber, um es in Rosins Worten zu sagen, "vom Tuten und Blasen keine Ahnung" hatte und das Ganze schwer nach "Nullnummer" aussah?

Letzte Chance: die Ehefrau

Eine letzte Hoffnung sah der Restaurant-Retter: Franziska. Die sei "der Häuptling", kämpfe "wie eine Löwin" - und hatte überdies auch vom Kochen sehr viel mehr Ahnung als ihr Mann. Doch würde die gelernte Krankenschwester mit einsteigen - und würden die Bertuzzis es schaffen, das mit der Betreuung ihres Babys sowie ihrer zweieinhalbjährigen Tochter unter einen Hut zu bekommen?

Nach einer schlaflosen Nacht war klar: Sie würden es versuchen, sich mit den Kindern abwechseln und ansonsten den Laden gemeinsam schmeißen. Und tatsächlich: Zwar musste sich einiges noch einspielen, doch insgesamt flutschte das zweite Testessen deutlich besser als das erste: Satte 43 von 50 Punkten gab es diesmal, und danach lief der Laden "richtig, richtig gut", wie Frank Rosin im anschließenden "K1 Magazin" betonte.

Trauriges Ende für das "Grinders"

Dass es dennoch kein Happy End gibt, ist Corona geschuldet: Die Sendung war schon vor der Pandemie aufgezeichnet worden und das "Grinders" ist mittlerweile Geschichte. Es hat die Krise nicht überlebt. (tsch)  © 1&1 Mail & Media/teleschau

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