Hurra, er ist wieder da, der Kobold mit dem roten Haar – und der unverkennbaren Stimme. Mit "Neue Geschichten vom Pumuckl" erlebt der freche Kult-Kobold mehr als 30 Jahre nach dem Ende von "Meister Eder und sein Pumuckl" ein Comeback, bei dem sowohl Nostalgiker als auch Fans neuer Technologien voll auf ihre Kosten kommen. Denn mithilfe Künstlicher Intelligenz hat Pumuckl seine Originalstimme zurückerhalten. Mit unserer Redaktion spricht Pumuckl-Sprecher Maximilian Schafroth über den Zauber um die Kult-Serie und erklärt, warum die Zusammenführung von Nostalgie und moderner Technik kein Widerspruch ist.

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Als Hans Clarin 2005 im Alter von 75 Jahren starb, ging mit dem Schauspieler, Hörspiel- und Synchronsprecher auch eine ganz besondere Stimme von uns. Die eines kleinen Kobolds namens Pumuckl, der durch die Fernsehserie "Meister Eder und sein Pumuckl" absoluten Kultstatus erreichte.

Fast 20 Jahre nach dem Tod Clarins und mehr als 30 Jahre nach dem Ende der Serie hüpft und tobt der Klabautermann nun wieder über die Bildschirme. In "Neue Geschichten vom Pumuckl" (bereits streambar auf RTL+, ab 25.12. bei RTL und ab 31.12. bei TOGGO) treibt der liebenswerte Gnom mit dem roten Haar auf ein Neues jede Menge Schabernack. Er bleibt dabei nicht nur äußerlich nah am Original der 1980er, sondern auch stimmlich – dank Künstlicher Intelligenz (KI).

Serie setzt auf KI-Stimme von Hans Clarin

Kurzum: Der neue Pumuckl ist der alte Pumuckl – sowohl optisch als auch stimmlich. Wurde bei der Neudarstellung des Kobolds auf der einen Seite bewusst auf moderne 3D-Animationen verzichtet, sorgte der Einsatz von KI auf der anderen für den unverkennbaren Klang des verstorbenen Hans Clarin.

Eine Mischung, die sich für Schauspieler Maxi Schafroth, der Pumuckl für die Neuauflage seine Stimme lieh, alles andere als ausschließt, wie er im Gespräch mit unserer Redaktion betont. Aus Sicht des Kabarettisten wäre es vielmehr ein Widerspruch gewesen, wenn "aus dem wunderbaren Pumuckl von früher eine 3D-animierte Nervensäge auf einer Drohne geworden" wäre.

"Aber er ist zum Glück eine 2D-Nervensäge auf einem Holzpferd geblieben. Er ist ein anarchistischer Kinderheld geblieben, der Bierschaum trinkt", sagt Schafroth. "Und trotzdem war es spannend zu schauen, wie man das Alte vorsichtig ins Jetzt holen kann."

Zwei Tonspuren für Pumuckls neue Geschichten

Der 38-Jährige lieh Pumuckl in der Neuauflage nicht nur seine Stimme: Seine Bewegungen lieferten die Vorlage für die animierte Darstellung des Kobolds. "Man muss sich das so vorstellen, dass ich alles mitspiele, was der Pumuckl tut. Auch körperlich", erklärt Schafroth.

"Wenn Florian Eder (gespielt von Florian Brückner, Anm. d. Red.) den Pumuckl mit dem Gartenschlauch im Hof nass spritzt, dann stehe ich quasi in der Schusslinie und werde auch nass. Aus diesem Spiel als Grundlage konnte die Figur dann animiert werden." Die "Clarinisierung", wie der Sprecher die Umwandlung seiner Stimme in die unverkennbare Stimme von Hans Clarin nennt, "passiert dann einfach durch eine Veränderung der Stimmfrequenz".

Fans können auf RTL+ beide Stimmversionen anhören

Es ist eben diese "Clarinisierung", die die Neuauflage der Kult-Serie zu einem Hingucker und -hörer macht. Dabei gibt es Pumuckls Stimme in zwei Versionen zu hören: der – dem Original sehr nahe kommenden – Stimmfrequenz von Schafroth und der KI-generierten Variante, die die Stimme Clarins wiederaufleben lässt.

Für Fans der alten und neuen Generation stellt RTL+ exklusiv beide Stimmversionen parallel zum Streamen bereit – eine Besonderheit, zu der Schafroth die Zuschauenden ermutigt, "hin und her zu schalten". So könnten sie "dann ja gucken, an welcher Version man hängenbleibt."

"Wir alle haben den Pumuckl ja irgendwie im Herzen."

Maximilian Schafroth

Um die Stimme Pumuckls so originalgetreu wie möglich zu imitieren, musste Schafroth nach eigener Aussage "eine ganze Weile herumexperimentieren – und das nicht immer zur Freude meiner Nachbarn". Es habe viel Training gebraucht, um die erlernte Stimme über die Dreharbeiten von drei Monaten durchhalten zu können. "Heute kann ich das sofort abrufen und rutsche oft versehentlich in die Pumuckl-Stimme – Kinder mögen das, Erwachsene finden es eher verwirrend", sagt Schafroth und lacht.

Nostalgie steht im Mittelpunkt

Bei all den Neuheiten, die die Nutzung von KI in die Produktion brachte, stand während der Dreharbeiten zu "Neue Geschichten vom Pumuckl" jedoch stets eines im Vordergrund: den Zauber, den der Kobold einst gemeinsam mit Meister Eder (Gustl Bayrhammer) in unsere Wohnzimmer brachte, neu aufleben zu lassen.

"Wir alle haben den Pumuckl ja irgendwie im Herzen drin und die Erwartungen sind enorm", blickt Schafroth auf die Anfänge seiner Zeit als Pumuckl und ergänzt: "Es ging uns allen darum, das Gefühl wiederherzustellen, das wir mit Pumuckl verbinden. Und das hängt irgendwie auch mit dem unverkennbaren Sound von Hans Clarin zusammen."

Nachkommen von Hans Clarin waren skeptisch

Aus diesem Grund nahmen die Verantwortlichen rund um Produzent Korbinian Dufter Kontakt mit den Nachkommen von Hans Clarin auf. "Natürlich waren sie am Anfang skeptisch. Das wäre ich auch gewesen. Da kommt jemand, den sie nicht kennen, und der möchte nicht nur Pumuckl neu aufleben lassen, sondern mit KI die Stimme ihres Vaters wieder zum Leben erwecken", wird Dufter in einer Pressemitteilung zitiert.

"In vielen Gesprächen haben wir ihnen unser Vorhaben erklärt", so Dufter weiter. "Als das Vertrauen in uns da war und wir ihnen dann auch erste Tests gezeigt haben, haben sie zugestimmt. Hans Clarin war wohl selber sehr technikbegeistert und Neuem immer sehr offen gegenüber. Die Idee, dass er wieder Pumuckl sprechen könnte, hätte ihm sehr gefallen, sagten mir seine Kinder.",

Das Vorhaben sei "immer voller Demut vor den großen Fußstapfen gewesen, in die wir getreten sind", teilte Dufter weiter mit. "Gustl Bayrhammer, Hans Clarin, Ulrich König, Manfred Korytowski, sie alle haben aus den Geschichten von Ellis Kaut und der Figur von Barbara von Johnson ein Meisterwerk geschaffen. Und ich glaube, diese Demut, das haben die Leute gespürt. Wir haben uns alle in den Dienst dieser großen Ehre gestellt, den Kobold mit dem roten Haar wieder zum Leben erwecken zu dürfen."

"Man ist immer auf Pumuckls Seite. Egal, was er macht."

Maximilian Schafroth

Pumuckl ist Kindheitsheld

Dass Pumuckl fast dreieinhalb Jahrzehnte nach seinen Abenteuern mit Meister Eder wieder da ist, sorgt bei vielen Fans für ein lautes "Hurra!". Jene, die mit dem lustigen Kobold aufgewachsen sind, können in Nostalgie schwelgen, während andere, die den kleinen Rotschopf noch nicht kennen, erfahren, wie es ist, wenn ein frecher Kobold in einer bayerischen Schreinerei sein Unwesen treibt. Ein Effekt, den auch Maximilian Schafroth wahrnimmt.

"Ich weiß noch, wie ich fast geweint habe, als der Meister Eder den Pumuckl aus dem Fenster gesperrt und vor seinen Augen einen Pudding gegessen hat", erinnert er sich an seine Kindheit. Dabei war es vor allem eine Besonderheit, die den kleinen Kobold zu jenem Kindheitshelden gemacht hat, der er war und immer bleiben wird: "Auch wenn er zuvor so einen Schmarrn gemacht hat – und das ist doch das Interessante: Man ist immer auf Pumuckls Seite. Egal, was er macht."

Endlich gibt es wieder "Neue Geschichten vom Pumuckl"

Im Oktober gab die ersten drei Folgen der neuen Serie auf der großen Leinwand zu sehen - seit dem 25. Dezember zeigt RTL+ die "Neuen Geschichten vom Pumuckl". 13 Folgen sind unter der Regie von Marcus H. Rosenmüller entstanden.
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