• Eine bei "Markus Lanz" gezeigte Corona-Grafik hat im Netz für Diskussionen gesorgt.
  • Nun hat sich die Redaktion hinter der Talkshow entschuldigt.
  • Die entsprechende Grafik sei während der Sendung irreführend interpretiert worden.

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Nach Kritik an einer Corona-Grafik und deren Auslegung in der ZDF-Talkshow "Markus Lanz" hat die Redaktion ihr Bedauern ausgedrückt. Der öffentlich-rechtliche Sender teilte am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit: "Die Redaktion bedauert die irreführende Interpretation dieser Statistik."

In der "Markus Lanz"-Ausgabe vom vergangenen Mittwoch war eine Grafik mit der Überschrift "Der Impfeffekt" bezogen auf die Altersgruppe 60+ gezeigt worden. Vom ZDF hieß es: "Dabei kam es zu einer irreführenden Interpretation dieser statistischen Darstellung. Der daraus resultierende Eindruck, die Impfung wirke in der genannten Altersgruppe weniger als bisher angenommen, ist unzutreffend."

Grafik bei Markus Lanz: Ohne sichtbare Quellenangabe irreführend

Die Grafik hatte ohne sichtbare Quellenangabe ein Balkendiagramm mit mehreren Kategorien abgebildet. Die prozentualen Anteile, die auf Ungeimpfte und Geimpfte in der Altersgruppe 60+ entfallen sollen, wurden farblich hervorgehoben.

Zu sehen war das prozentuale Verhältnis von Geimpften und Ungeimpften an sich, der jeweilige Anteil unter den Infektionen, den Infektionen mit Krankenhausaufenthalt, den Infektionen mit intensivmedizinischer Behandlung sowie der jeweilige Anteil an gestorbenen Infizierten. Die Zahlen bezogen sich auf mehrere Wochen im Oktober.

Virologin Brinkman reagiert nach Kritik

Moderator Markus Lanz sprach in der Sendung die Geimpften-Anteile in der Grafik an und bat unter anderem die Virologin Melanie Brinkmann, die zu Gast in der Talkrunde war, um eine Einschätzung.

In sozialen Medien war vor allem kritisiert worden, dass nicht richtig eingeordnet wurde, für wie viele Fälle die vergleichsweise kleine Gruppe der ungeimpften Senioren sorge.

Brinkmann nach Lanz-Auftritt: Impfung ist "sehr wirksam"

Im Nachgang der Sendung hatte sich Brinkmann in der "Braunschweiger Zeitung" unzufrieden mit dem Verlauf der Diskussion gezeigt. Im Nachhinein betonte sie, die Grafik sage ganz klar: "Die Impfung ist nicht nur wirksam, sie ist sogar sehr wirksam!"

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Die Zeitung zitierte sie auch so: "Es war eine sehr schwierige Situation, diese recht missverständliche Grafik spontan kommentieren zu müssen." Auch auf Twitter kam Kritik an dem Diagramm auf.  © dpa

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