Endspurt bei "Love Island". Für die letzte Woche stellt RTLZWEI noch einmal zwei neue Männer ins Schaufenster. Die bisherigen Platzhirsche reagieren mit Selbstzuspruch und Selbstzweifeln, die Damen hingegen mit verhaltener Begeisterung. Und die Neuen? Irgendwie verzweifelt.

Christian Vock
Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht des Autors dar. Hier finden Sie Informationen dazu, wie wir mit Meinungen in Texten umgehen.

Mehr News über TV-Shows

Wer will noch mal, wer hat noch nicht! Seit knapp zwei Wochen tollt sich nun schon ein Haufen beziehungstechnisch zu kurz gekommener Mittzwanziger auf "Love Island", um zu sehen, was so alles möglich ist: Wie oft kann man "stabil", "save", "nice" und "feier ich" in einem Satz unterbringen? Wie viele Poolpartys passen in einen Tag und wie sehr kann man das Wort "Deeptalk" missverstehen?

Ach ja, die Liebe suchen die Damen und Herren natürlich auch und da hat sich im Laufe der vergangenen Woche Folgendes ergeben. Bucci hat sich im Jahr geirrt und sich bei einem harmlosen Tanzspiel auf einen nie vorhandenen Männer-Ehrenkodex aus dem 16. Jahrhundert berufen. Nico und Jennifer haben zueinander gefunden, ebenso Leonie und Léon, Inna und Jendrik sind immerhin unterwegs und Mark schöpft dank Neuzugang Cindy neue Hoffnung.

Mehr TV- & Streaming-News finden Sie hier

Nun also geht es in die letzte Woche und da zieht RTLZWEI nochmal die emotionalen Daumenschrauben an. Denn mit Adriano musste Léons "Bestie" gehen, wie Leonie ihn im besten Teenager-Slang nennt. "Wie soll ich jetzt noch selber in den Spiegel gucken", fragt sich Léon, weil er seinen "Bro", wie ihn wiederum Léon selbst nicht weniger dusselig nennt, nicht vor dem Insel-Auszug hat retten können. Aber das Gute bei "Love Island" ist ja, dass schon bald was noch Schlimmeres passiert als der Verlust eines Menschen, den man seit einer Woche aus einer RTLZWEI-Partnervermittlungsshow kennt.

"Keine Konkurrenz, langweilig": zwei Neue auf "Love Island"

Und so legt die Produktionsfirma mit Daniel und Chris sowohl Nachschub als auch Konkurrenz aufs Büffet. Leonie und Inna lernen die beiden während ihres "Mädelstags" zuerst kennen. "Der erste Eindruck von den Boys war gut, beide sehr groß", zieht Inna ein Erstfazit.

"Keine Konkurrenz, langweilig", macht sich hingegen Nico beim Anblick der Fotos der Neuen selbst Mut. Mark allerdings macht sich selbst Angst, weil er Cindy fragt, welchen der beiden sie bevorzugen würde und die dann tatsächlich antwortet: "Vielleicht sogar beide."

"Eigentlich muss ich mir keine Sorgen machen, ich mache mir aber Sorgen", wählt Jendrik einen Mittelweg zwischen Pfeifen im Wald und Bange machen. "Eine gesunde Eifersucht finde ich super", gibt Inna bekannt, Betonung auf "gesunde".

Klammern ist nämlich nicht so ihr Ding. Leonie dagegen will die Neuzugänge am liebsten dazu nutzen, um das Beziehungspflegeengagement ihres Léons zu reaktivieren, denn "der ist sich schon zu 110 Prozent sicher", findet Leonie.

Es ist aber erst einmal an Sandrine und Jennifer die beiden Neuen im Gruppendate näher kennenzulernen zu dürfen und sie erfahren dort bereits die Gründe für deren Teilnahme. Daniel sucht "was Bodenständiges", für Chris hingegen ist "Love Island" eine "Herausforderung, was Neues". Und während Chris da mit aufgeknöpftem Hemd und Sonnenbrille beim Date sitzt und mit seinem Messerchen die Sektflasche köpft, schafft er das Kunststück, gleich 17 der 20 schlimmsten Männer-Klischees gleichzeitig zu erfüllen. Hut ab. Ein gutes Casting ist einfach wichtig.

"Love Island": "Wen ich interessant finde: vor allem du"

Irgendwann darf dann auch der Rest der Damen die beiden Neuzugänge kennenlernen, während die Herren nebenan in der "Privatesuite" grillen. Doch die Resonanz der Damen fällt reichlich mau aus.

Und auch Chris und Daniel sind sich ihrer Lage bewusst, wie Daniel bemerkt: "Sind irgendwie alle vercoupelt, is natürlich nicht so cool für uns." Richtig, nicht so gut, aber vor allem für "Love Island". Denn wenn es zwar ein Angebot gibt, aber keine Nachfrage, dann ist die Brisanz, die man durch die vermeintliche Konkurrenz haben wollte, schneller verpufft als man "laaaangweilig" sagen kann.

Also verschärft die Produktionsfirma die Spielregeln. Den beiden Neuen werden 24 Stunden für die Entscheidung gegeben, mit welchen Damen sie sich verkuppeln wollen. Außerdem müssen Chris und Daniel drei Herren aussuchen, die beim Grill bleiben müssen, der Rest darf wiederkommen.

Und so suchen sich die beiden Léon, Jendrick und Bocc aus, damit sie mit deren Partnerinnen mal ungestört ein Wörtchen reden können. Und das tun sie dann auch. "Ich würd' schon gern auch mal vom Flugzeug springen. Natürlich mit nem Fallschirm", erzählt Inna zum Beispiel Chris und Daniel versucht sein Glück bei Sandrine: "Wen ich interessant finde: vor allem du."

Gespräche am Rande mentaler Gänsehaut, aber immerhin konnte Chris erste Zweifel bei Inna an ihrem aktuellen Beziehungsstatus säen, nicht nur, weil er "eine mega nice Größe" hat. Bei Daniel klingt das Bewerbungsgespräch dagegen ein bisschen verzweifelter: "Vielleicht verliebst du dich ja doch noch in mich." Und mit diesem traurigen Schlusswort reißt Daniel ein, was Generationen "Love Island"-Machos vor ihm an Trash-TV-Gockelei aufgebaut haben.

Lesen Sie auch: Niveau-Intoleranz bei "Love Island": Zwischen Kletterspaß und Bauchgelecke

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.