• Im neuen "Tatort" aus Franken lernen wir unbekannte Seiten der Ermittler kennen.
  • "Wo ist Mike?" erzählt vom Verschwinden eines fünfjährigen Jungen, was belastende Kindheitserinnerungen bei Kommissar Voss weckt.
  • Eine wichtige Rolle spielt Mikes älterer Freund, der seltsame Titus. Dessen Darsteller steht ganz am Anfang seiner Karriere und hat sich bereits einen Namen für psychologisch schwierige Rollen gemacht.

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"Tatort: Wo ist Mike?": Wer ist der junge Hauptdarsteller?

Die Rolle des verhaltensauffälligen Titus wird von Simon Frühwirth gespielt. Der im Jahr 2000 in Wien geborene Darsteller, der die Schule abgebrochen hat, steht noch ganz am Anfang seiner Karriere und erregte gleich mit seiner ersten Rolle Aufsehen: In Gregor Schmidingers Kinofilm "Nevrland" von 2019 spielt Frühwirth einen Teenager, der wie Titus von Angststörungen geplagt wird.

Dafür bekam er den Max-Ophüls-Preis für den besten Nachwuchsschauspieler. Die Jury begründete die Auszeichnung so: "Dieses Nachwuchstalent spielt sehr überlegt. Spielt mit großer Ruhe und im Sinne des Wortes mit unheimlicher Kraft. Sehr präzise entfaltet sich ein Menschenbild, das uns einnimmt, mitzieht, teilhaben lässt am persönlichen Schicksal der Figur. Dieser Schauspieler macht verstehbar, was zu oft unaussprechlich bleibt. Diese schauspielerische Leistung ist – in der Tat – beängstigend gut."

Eine kleinere "Tatort"-Rolle hatte Frühwirth 2019 auch in der Hamburger Folge "Tschill Out" mit Til Schweiger.

Wer ist der Regisseur?

"Wo ist Mike?" ist der erste Fall aus Franken, den Andreas Kleinert inszeniert, aber nicht der erste "Tatort": Regie führte er zuletzt 2019 bei "Borowski und Das Glück der Anderen" und beim Münchner "Tatort: Die ewige Welle". Wie er sind die Hauptdarsteller Dagmar Manzel (Kommissarin Ringelhahn) und Sylvester Groth (Lehrer Glawogger) in der DDR aufgewachsen und kennen sich seit Langem. "Andreas Kleinert liebt seine Schauspieler", schwärmt Dagmar Manzel im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk über den Regisseur, "und er schreibt und inszeniert für sie. Er lässt einem auch viel Freiraum."

Auch mehrere Folgen "Polizeiruf 110" hat der 1962 in Ostberlin geborene und mehrfach preisgekrönte Regisseur inszeniert. Außerdem entstanden sieben Folgen der ARD-Serie "Klemperer – Ein Leben in Deutschland" von 1999 unter Kleinerts Regie. Für "Mein Vater" mit Götz George als einem an Alzheimer erkrankten Frührentner (der Kölner "Tatort"-Kommissar Klaus J. Behrendt spielte seinen Sohn) bekam er 2003 den amerikanischen Fernsehpreis Emmy.

Gerade hat Kleinert in München den "Tatort" mit dem Arbeitstitel "Auf Anfang" für das Team Batic und Leitmayr abgedreht, die Ausstrahlung ist für den Herbst 2021 geplant.

"Tatort" aus Franken: Was sagt der Drehbuchautor über die Ermittler?

Thomas Wendrich konzentriert seine Geschichte auf die Gefühlswelt der Protagonisten. Über beide erfahren die Zuschauerinnen und Zuschauer neue Seiten. In einem Statement für den BR sagt Wendrich: "In Felix Voss löst der Fall Erinnerungen aus. Erinnerungen an ein starkes Gefühl, das einen Teil seiner Kindheit bestimmt hat. Will er sich dem stellen? Hilft es gar, die Beweggründe der Tat zu verstehen? Dies sind die Fragen, die der Film in den Raum stellt.

Dabei müssen die Ermittler schmerzlich begreifen, dass vieles nicht ist, wie es scheint, dass aber im Erkennen des Scheins die Lösung des Problems liegen kann. Sowohl Paula als auch Felix entdecken dabei Seiten an sich, die ihnen noch nicht bewusst waren. Beide schöpfen daraus Kraft und Erkenntnis für die Lösung des Falls und für ihr Leben. Dabei reicht es am Ende nicht, die Wahrheit zu kennen. Sie muss auch stimmen."

Wendrich, geboren 1971 in Dresden, war Schauspieler unter anderem am Berliner Ensemble, bevor er sich auf das Drehbuchschreiben konzentrierte. Der Kieler "Tatort: Borowski und das dunkle Netz" von 2017 stammt aus seiner Feder, außerdem 2013 die Filmversion von "Ich und Kaminski" nach Daniel Kehlmanns Roman und der erste Teil der Trilogie "Mitten in Deutschland: NSU" 2016.

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