• Joanne K. Rowling hat erneut mit einer Botschaft auf Twitter polarisiert.
  • Die "Harry Potter"-Schöpferin setzte Menschen, die ihr Geschlecht ändern wollen, indirekt mit Sexualstraftätern gleich.
  • Es ist nicht das erste Mal, dass die Autorin mit Bemerkungen zu Transsexualität aneckt.

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Joanne K. Rowling sorgt erneut mit einem Tweet über Transsexualität für Aufsehen. Via Kurznachrichtendienst zeigte die "Harry Potter"-Autorin zunächst Zustimmung für die Journalistin Susan Dalgety, die ein geplantes schottisches Gesetz über Geschlechtsangleichungen kritisierte.

Die von J.K. Rowling unterstützte Dalgety befürchtete in einem Artikel in "The Scotsman", dass "gewalttätige, missbrauchende Männer" die Gesetzesänderung "ausnützen werden". Mit den Männern meint sie auch den "Pädophilen", der ihre "Seele gestohlen" habe.

Der Hintergrund: Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon hatte im Parlament die Gender Recognition Reform Bill eingebracht. Sie soll den in ganz Großbritannien geltenden Gender Recognition Act von 2004 ergänzen. Das Gesetz soll Transpersonen eine Geschlechtsangleichung erleichtern. Medizinische und psychiatrische Gutachten fallen dann weg.

J.K. Rowling verbreitet den Artikel

Rowling retweetete den Artikel und bezog ihn auf eine Aussage der Sozialministerin Shona Robison. Die hatte im Parlament versucht, Ängste wie die von Dalgety zu entkräften. Es gebe keine Beweise dafür, dass kriminelle Männer jemals vorgegeben hätten, eine Frau zu sein, um andere Frauen sexuell zu missbrauchen.

"Die bisher erschütterndste, aufrichtigste und mutigste Antwort auf die erstaunliche Behauptung von Shona Robison", schrieb Rowling zu dem Retweet und ergänzte: Als ebenfalls missbrauchte Frau sende sie Grüße.

J.K. Rowling verweist auf inhaftierte Frauen

Die Schriftstellerin führte in einem zweiten Tweet ihr Anliegen aus. "Das Gesetz wird den schwächsten Frauen in der Gesellschaft schaden: denjenigen, die nach männlicher Gewalt Hilfe suchen, und den inhaftierten Frauen", schrieb Rowling. "Statistiken zeigen, dass inhaftierte Frauen bereits weitaus häufiger missbraucht worden sind".

Der Verweis auf inhaftierte Frauen erklärt sich durch eine frühe Stellungnahme Rowlings. Sie hatte kritisiert, dass es in Schottland künftig Sexualstraftätern überlassen wird, mit welchem Geschlecht sie sich identifizieren. So könnten biologische Männer, die Frauen vergewaltigt haben, in Frauengefängnisse kommen.

Daniel Radcliffe und Emma Watson distanzierten sich von Rowling

Rowlings Statement stieß bei Twitter auf Kritik. Nicht zum ersten Mal erntet die Schriftstellerin für mutmaßlich transphobe Aussagen einen Shitstorm. "Harry Potter"-Stars wie Daniel Radcliffe und Emma Watson haben sich deshalb öffentlich von ihr distanziert.

Unter anderem hatte Watson getwittert: "Ich möchte, dass meine transsexuellen Follower wissen, dass ich und viele andere Menschen rund um den Globus euch für das, was ihr seid, anerkennen, respektieren und lieben."

Transaktivisten bezeichnen Rowling als TERF (Trans-Exclusionary Radical Feminism). Damit ist eine Feministin gemeint, die transsexuelle Frauen nicht anerkennt.  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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