In einem offenherzigen Interview hat Schauspieler Hugh Grant mit dem Hollywood-Geschäft abgerechnet – und auch mit seinen Filmrollen scheint er nicht immer gänzlich zufrieden gewesen zu sein.

Mehr Promi-News finden Sie hier

Eine Tradition des Film-Magazins "The Hollywood-Reporter" ist es, dynamische Diskussionen mit Schauspielern an einem Tisch zu führen und darauf zu hoffen, dass diese aus dem Nähkästchen plaudern.

Das Mitglied ihrer neuesten Round-Table-Debatte war Schauspieler Hugh Grant, der dem Oscar-Preisträger Sam Rockwell sowie dem "Game of Thrones"-Star Richard Madden einen ganz persönlichen und ehrlichen Einblick in die Hollywood-Welt gewährt hat. In dem Gespräch rechnet Grant nicht nur mit dem Filmgeschäft ab, sondern auch mit seiner Wenigkeit.

Der nette Kerl

Nachdem seine Schauspiel-Kollegen auf die Fragen nach ihrer Karriere mit seriösen Antworten reagiert haben, merkte Grant an: "Ach, es ist so lange her, dass jemand in Hollywood nett zu mir war." Der heute 58-Jährige feierte mit seiner Darstellung in "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" (1994) großen Erfolg.

Er habe daraufhin reihenweise Geschenkkörbe erhalten und sich über Sätze wie "Ich vermisse dich schon jetzt!" vergnügt, da diese von Menschen kamen, die er kaum kannte. "Das schiere Ausmaß an Verlogenheit war fantastisch. Ich habe das sehr genossen." Dass Grant nach zahlreichen Auftritten in romantischen Liebeskomödien als der nette Kerl galt, habe ihn früher mehr gestört, vor allem "weil ich zu alt und hässlich und fett geworden bin, um die noch zu machen."

"Reine Wichtigtuerei"

Mittlerweile habe er die Chance bekommen, andere Projekte und Charaktere zu vertreten, wie in der Miniserie "A Very English Scandal". Darin verkörpert er den homosexuellen Politiker Jeremy Thorpe (1929-2014). Wie der Brite weiter ausführte, sei er dennoch kein Freund von Fernsehprojekten. Er halte diese für "reine Wichtigtuerei", weshalb er seine Rolle in der Serie beinahe abgelehnt hätte.

Darüber hinaus bereue er es, nicht schon in seiner Jugend nach anspruchsvolleren Projekten gesucht zu haben. "Jede Entscheidung, die ich je getroffen habe, war wahrscheinlich falsch", sagte Grant.

Auf die Frage, was die Leute an ihm überraschend finden würden, lautete seine Antwort: "Dass ich ein Ekel bin. Die Leute sehen mich in diesen Komödien, in denen ich einen netten Kerl spiele, geschrieben von dem netten Kerl Richard Curtis, und denken: 'Oh, Hugh muss wohl so sein.' - aber ich bin widerwärtig." (eee)  © 1&1 Mail & Media/spot on news

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.