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  • Auf dem neuen Album von Die Ärzte, das am Freitag erscheint, finden sich stark politische Songs.
  • Sänger und Gitarrist Farin Urlaub hofft, vor der Bundestagswahl damit noch ein paar Menschen zum Gang zur Wahlurne zu überzeugen.

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Mit stark politischen Songs auf dem neuen Album "Dunkel" will die Berliner Punkrockband Die Ärzte vor der Bundestagswahl für mehr Beteiligung mobilisieren. "Das Album kommt ja kurz vor der Wahl raus. Und ich würde mir tatsächlich wünschen - ich weiß, ein größenwahnsinniger Wunsch -, aber dass deswegen nochmal drei Leute mehr wählen gehen, dann hab ich alles erreicht", sagte Gitarrist Farin Urlaub (57) der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Es geht darum, dass wir uns alle angesprochen fühlen."

In seinem der Demokratie gewidmeten Song heißt es: "Dein Kreuz gegen Hakenkreuze, damit fängt es an / dem Hass zu widerstehen." Im Gespräch mit deutlich jüngeren Leuten habe er festgestellt, dass "die das mit der Demokratie schon als so gegeben hinnehmen, dass es einfach überhaupt nicht mehr interessant ist". Weil dagegen mit Worten nichts zu erreichen gewesen sei, habe er den Song geschrieben, "was so uncool ist". Schlagzeuger Bela B (58): "Mit so einem Song von uns rechnet niemand. Das ist genau die Stärke der Band."

Auch sein Song "Doof" zeigt politisch klare Kante. Niemand wähle Nazis nur aus Unwissenheit, heißt es darin, und weiter: "Nazis sind Nazis, weil sie Nazis sein wollen." Schon vor der Corona-Pandemie "lagen mir bestimmte Idioten quer", sagte Bela B. "Da schlägt einem so viel egozentrischer Narzissmus entgegen. Jeder kennt irgendjemanden, der da nicht rauszuholen ist."

Rod González: Faschisten lassen sich nicht bekehren

Bassist Rodrigo González (53): "Man muss mit Faschisten nicht quatschen, man muss sie nicht bekehren, weil sie sich auch nicht bekehren lassen wollen. Damit zeigst du auch eine Front und grenzt dich davon ab." Aus Sicht von Farin Urlaub ist der Song-Refrain "Doof bleibt doof" ein wunderbarer Slogan. "Es geht ja auch darum, in den drei Minuten einfach mal eine Front aufzumachen und zu polarisieren."

Rund ein Jahr nach dem jüngsten Album "Hell" erscheinen auf "Dunkel" am 24. September insgesamt 19 Songs. Auch jenseits des Studios haben sich die Musiker, deren Erfolgssong "Schrei nach Liebe" als Hymne gegen Rechtsextremismus gilt, in jüngster Zeit wieder politisch engagiert und sich dabei für Klimaschutz stark gemacht oder zur Wahl der Grünen aufgerufen. (dpa/dh)

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