Die "Melodramatic Fools" kommen aus dem fränkischen Marktredwitz, spielen Heavy Metal und bezeichnen sich auf der Bühne selbst als "Idioten". Der Meinung waren vergangenen Samstag wohl auch die Besucher des Marktredwitzer Weihnachtsmarktes, wo die Band einen Auftritt absolvierte – und eine ganze Stadt gegen sich aufbrachte.

Mehr News über Musik

Vor allem ältere Besucher hätten für den Auftritt der Band nur Kopfschütteln übrig gehabt, berichtet die "Frankenpost". Denn für die Dauer des einstündigen Konzerts sei auf dem gesamten Weihnachtsmarkt keine Unterhaltung möglich gewesen. Viele Besucher hätten sich daraufhin auf den Heimweg gemacht. Und für einige Kinder war der Gig ein ziemlicher Schrecken.

So berichtet die Zeitung von einem Vater, der den Besuch des zum Weihnachtsmarkt gehörenden Streichelzoos abbrechen musste, da sich sein Kind wegen der Musik ängstigte. Auch in der nahe gelegenen Kindertagesstätte Sankt Josef war der Auftritt der harten Jungs ein Thema. "Wenn alles überall möglich ist, dann gibt es keine Unterschiede mehr. Ich habe Verständnis für laute Rock-Konzerte im Stadtpark im Sommer. Aber muss so etwas auch noch auf einem Weihnachtsmarkt stattfinden", fragte die Leiterin der Einrichtung, Schwester Irene.

Eine Frage, die sich im Vorfeld ihres Konzerts auch die Band selbst stellte. "Etwas gewundert hat es mich schon, als sie bei uns anfragten, ob wir am Markt auftreten würden“, sagte der Gitarrist der Metal-Kapelle der "Frankenpost" und ergänzte, die Musik der Band sei "schon etwas speziell. Ich habe noch nachgefragt, ob wir vielleicht unplugged spielen sollten. Aber uns wurde gesagt, dass wir ruhig loslegen können."

Und trotz aller Diskussionen – die Band hat ihren Auftritt genossen und würde "gerne wieder auftreten". Angesichts der Proteste nach ihrem jüngsten Auftritt käme das aber wohl einem wahren Weihnachtswunder gleich.

  © Glutamat

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.