Kabarettistin Monika Gruber hat sich zumindest vorerst von der Bühne verabschiedet. In einem Interview nannte die Bayerin Gründe für ihren Schritt und sprach unter anderem von einem "vergifteten Diskurs" in Deutschland.

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Am 8. März stand Monika Gruber ein letztes Mal mit ihrem Programm "Ohne Worte" auf der Bühne. Ihr Auftritt in der Münchner Olympiahalle soll zumindest vorerst ein Abschied gewesen sein. Die Kabarettistin hatte zuvor auf ihrer Webseite geschrieben, dass es ihr nach 20 Jahren auf Bühnen ein "inneres Blumenpflücken" sei, zu ihrem vorerst letzten Auftritt einzuladen.

In einem Interview mit "bild.de" sprach die 52-Jährige nun über die Gründe für ihren Rückzug. "Es gibt aktuell in Deutschland eine aggressive politische und mediale Minderheit, die für sich in Anspruch nimmt, die einzig gültige Wahrheit für sich gepachtet zu haben", so Gruber. Jeder, der von dieser Ideologie abweiche, werde "sofort diskreditiert, diffamiert und als Demokratiefeind gebrandmarkt".

Monika Gruber: Diskurs in Deutschland "komplett vergiftet"

Weiter kritisierte die Bayerin, dass in Deutschland nicht mehr miteinander gesprochen werde. "Die veröffentlichte Meinung hat sich dermaßen nach links verschoben, dass jeder, der sich der bürgerlichen Mitte zugehörig fühlt, wie wir, unmittelbar beschuldigt wird, rechts oder gar rechtsextrem zu sein." Dabei werden auch keinerlei Unterscheidungen mehr getroffen. Aus ihrer Sicht sei der Diskurs in Deutschland "leider komplett vergiftet".

Auch für manche Politiker fand die Kabarettistin deutliche Worte. "Die derzeitigen Politiker scheinen völlig vergessen zu haben, dass sie von unser aller Steuergeldern bezahlt werden und gewählt wurden, um Schaden vom deutschen Volk abzuwenden", befand Gruber im Gespräch. Das Gespür für die Bedürfnisse der Menschen sei völlig verloren gegangen. "Ich werde mir ganz sicher niemals den Mund verbieten lassen. Auch wenn es unbequem ist."

Kabarettistin konzentriert sich vorerst auf das Thema Urlaub

Für die kommende Zeit ohne Auftritte habe Gruber schon einige Pläne. Vor allem Urlaub habe Priorität. "Warschau, Danzig, Krakau. Dort war ich noch nie. Auch Südafrika steht auf meiner Liste." Irgendwann komme bestimmt der Punkt, an dem sie etwas Neues machen werde. "Vielleicht starte ich einen Podcast oder drehe einen Film. Mal sehen."

Gruber war in den vergangenen Jahren immer wieder als Kritikerin von Corona-Maßnahmen sowie mit ihren Aussagen zu den Themen Gendern und der Energiewende aufgefallen. Zuletzt brachten ihr kontroverse Äußerungen in ihrem Buch "Willkommen im falschen Film" einen Rechtsstreit ein.

In ihrem Buch hatte sie sich über eine Bloggerin lustig gemacht, weshalb ihr Rassismus vorgeworfen worden war. Die Betroffene klagte, den Rechtsstreit gewann die Kabarettistin.

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