Der "Tatort: Krieg im Kopf" hat einige Fragen aufgeworfen. Inwiefern können Mindcontrol-Techniken unsere Gedanken beeinflussen? Wer ist die Psychiaterin Dr. Verena Leyh, und wie geht es mit dem Göttingen-Team weiter?

Mehr "Tatort"-News finden Sie hier

Im neuen "Tatort: Krieg im Kopf" geraten Charlotte Lindholm, gespielt von Maria Furtwängler, und Anaïs Schmitz, gespielt von Florence Kasumba, zwischen die Fronten einer Vertuschungsaktion des Militärs und der Rüstungsindustrie.

Im Zentrum stehen neue Militärtechniken, die sogar die Gedanken beeinflussen können. Vier spannende Fragen und Antworten zum neuen Krimi.

"Tatort: Göttingen": Können Stimmen in den Kopf projiziert werden?

Ein wichtiger Punkt im neuen "Tatort" ist die Tatsache, dass Stimmen in den Kopf eines anderen Menschen projiziert werden können. Die Soldaten werden durch diese Methode in den Selbstmord getrieben. Doch gibt es das wirklich?

Die Antwortet lautet: ja. "Forschern im Massachusetts Institute of Technology (MIT) ist das tatsächlich unlängst gelungen", erklärt Christopher Coenen, Forschungsgruppenleiter im Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse am Karlsruher Institut für Technologie, dem NDR.

"Sie konnten aus einer gewissen Entfernung Audio-Botschaften in das Ohr eines Menschen schicken - ohne Empfangsgerät." Außenstehende hätten diese Botschaften nicht hören können. "Gelungen ist ihnen das mit lediglich einem Laserstrahl und unter Nutzung des bisschen Wasserdampfs um den Körper", erläutert Coenen.

Von einem Auto aus, wie im "Tatort" gezeigt wird, ist es allerdings noch nicht möglich. Die Methode funktioniert nämlich nicht im Freien und nur aus einer Entfernung von 2,5 Metern. "Aber die MIT-Forscher nehmen an, diesen Effekt bald auch über eine größere Distanz erzielen zu können", so der Wissenschaftler weiter.

Was ist die "Operation Artischocke"?

Im "Tatort" wird von der "Operation Artischocke" gesprochen, als die Ermittler Vegeners Versteck im Keller finden. Dabei handelte es sich um ein umfangreiches und geheimes Forschungsprojekt der CIA über die Möglichkeiten der Bewusstseinskontrolle.

"In einem Geheimgefängnis im Taunus sind an Versuchspersonen spezielle Verhörmethoden erprobt worden", erklärte Drehbuchautor Christian Jeltsch dem Sender. Dabei experimentierte man mit LSD und anderen Drogen, um Agenten zum Sprechen zu bringen.

Die Methoden wurden von Experimenten in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten geprägt. Es existieren Aufzeichnungen, die belegen, wie sowjetischen Agenten Mittel verabreicht wurden, um sie einer Gehirnwäsche zu unterziehen und so Informationen zu erlangen. "Menschen starben unter Folter", so Jeltsch.

Woher kennt man Dr. Verena Leyh?

In "Krieg im Kopf" steht Dr. Verena Leyh als Psychiaterin der Soldaten und Neurologin im Zentrum des Geschehens und wird zur Schlüsselfigur. Großartig wird der harsche Charakter von Schauspielerin Victoria Trauttmansdorff verkörpert.

Trauttmansdorff wurde 1960 in Wien geboren und begann nach dem Abitur eine Schauspielausbildung am Salzburger Mozarteum. Nach ihrer Ausbildung spielte sie am Düsseldorfer Schauspielhaus, am Nationaltheater Mannheim und am Staatstheater Stuttgart. Bis sie schließlich im Jahr 1993 von Jürgen Flimm an das Thalia Theater Hamburg geholt wurde, wo sie bis heute tätig ist.

Neben ihren Rollen am Theater begann sie, auch für Film- und Fernsehproduktionen zu arbeiten - und das mit großem Erfolg. 2008 wurde sie für ihre Darstellung im Drama "Gegenüber" für den Deutschen Filmpreis nominiert.

Der Film "Patong Girl", in dem sie die Hauptrolle übernahm, wurde 2016 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Seit 2019 spielt sie in der deutsch-österreichischen Serie "Der Pass" die Rolle der Johanna Stadlober. Der "Tatort" ist ihr ebenfalls nicht fremd - in sechs Krimis war sie bereits zu sehen. Zuletzt im Stuttgarter "Tatort: Hüter der Schwelle" (2019).

Wie geht es mit dem Göttingen-Team weiter?

Der nächste "Tatort" mit Charlotte Lindholm und Anaïs Schmitz ist bereits im Kasten. In "National feminin" wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Die Identität der Toten setzt die beiden Kommissarinnen unter Druck: Das Opfer war ein Star der jungen, rechten Szene.

Die Dreharbeiten in Göttingen und Hamburg liefen unter der Leitung von Regisseurin Franziska Buch bis zum 24. Oktober 2019. Florian Oeller schrieb die Vorlage nach einer Idee von Daniela Baumgärtl. Der "Tatort" wird voraussichtlich noch in der ersten Jahreshälfte 2020 im Ersten zu sehen sein. (amw)  © 1&1 Mail & Media/spot on news

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.