Harald Schmidt und Herbert Feuerstein sind in den frühen Neunzigern durch die Comedy-Sendung "Schmidteinander" einem breiten Publikum bekannt geworden. Der WDR strahlt die alten Folgen nun wieder aus – allerdings versehen mit einem Warnhinweis. Schmidt äußerte sich direkt dazu.

Mehr News über Filme & Serien

In den frühen Neunzigern bestand Satire im deutschen Fernsehen aus Comedy-Shows wie "Schmidteinander", Harald Schmidt und Herbert Feuerstein witzelten sich mit ihrem ganz eigenen Humor durch die Sendung. Feuerstein entwarf das Konzept der Sendung, das sich stark an US-Late-Night-Shows orientiert hat. Es gab ein Stand-up zu Beginn von Harald Schmidt, Live-Musik im Studio, Running Gags, Live-Sketche und Einspielfilme.

Auch prominente Gäste kamen vorbei – denen konnte es durchaus passieren, dass Schmidt und Feuerstein sie auch mal alleine im Studio sitzen ließen, so wie es Entertainer Dieter Thomas Heck ergangen ist.

Die Sendung lebte davon, gelegentlich grenzwertig und anarchistisch zu sein, aber stets anders, neu, ironisch und mit jeder Menge Humor. Schmidt und Feuerstein bekamen dafür sogar Deutschlands wichtigsten Fernsehpreis verliehen: den Grimme-Preis. Die Show lief von 1990 bis 1994 und machte Harald Schmidt und Herbert Feuerstein deutschlandweit bekannt.

"Schmidteinander"-Folge mit Warnhinweis versehen: WDR und Harald Schmidt äußern sich

Die alten Folgen sind immer mal wieder im Fernsehen zu sehen, der WDR hat sie nun wieder ins Nachtprogramm aufgenommen. Allerdings bekommen die "Schmidteinander"-Folgen einen Warnhinweis. Bevor die Sendung startet, wird auf einer Tafel eingeblendet: "Das folgende Programm wird, als Bestandteil der Fernsehgeschichte, in seiner ursprünglichen Form gezeigt. Es enthält Passagen, die heute als diskriminierend betrachtet werden."

Erst kürzlich hatte der Sender das Gleiche bei alten Otto-Folgen gemacht. Der WDR erklärte dazu: "Beliebte Programme und Kultsendungen aus unserem Archiv zeigen wir regelmäßig. Dazu gehört auch 'Die Otto Show' ab 1973. Die Programme werden in ihrer ursprünglichen Form gezeigt. Sie enthalten Passagen, die heute als diskriminierend betrachtet werden. Mit der Einblendung zu Beginn machen wir das deutlich und ordnen das Format dementsprechend ein."

Bei den "Schmidteinander"-Folgen sei es genauso. Laut "stern.de" finde vor der Ausstrahlung alter Sendungen eine inhaltliche Prüfung durch die Redaktion statt, wobei es auch passieren könne, dass eine Sendung nicht mehr ausgestrahlt wird. "Im Falle einer Ausstrahlung werden die Sendungen in ihrer ursprünglichen Form gezeigt, Inhalte werden nicht gelöscht", heißt es beim WDR weiter. Eine Einordnung des Kontextes sei hingegen nicht erforderlich, da es nur selten Passagen gebe, die heute als diskriminierend empfunden werden könnten. "Dazu nutzen wir in diesen Ausnahmefällen Hinweistafeln zu Beginn der Sendung und ordnen das Format entsprechend ein."

Harald Schmidt jedenfalls scheint sich an dem zehnsekündigen Warnhinweis nicht zu stören. "Weltklasse! Ein echter Schmidteinander-Gag", sagte der 66-Jährige zu "Bild.de". "Nur schade, dass der selige Feuerstein das nicht mehr erlebt hat." Herbert Feuerstein starb im Oktober 2020 im Alter von 83 Jahren.

"Schmidteinander" läuft am Dienstag, 22. August, ab 0:45 Uhr im WDR.

Verwendete Quellen:

  • stern.de: Nicht nur Otto ist betroffen: WDR versieht auch alte Harald-Schmidt-Folgen mit Warnhinweis
  • bild.de: Nach Wirbel um Otto Waalkes: Jetzt warnt der WDR auch vor Harald Schmidt
  • WDR-Programm
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.