Nach Raketenangriffen aus Gaza und dem Beschuss eines Aida-Kreuzfahrtschiffes hat das Auswärtige Amt eine Reisewarnung für die palästinensischen Gebiete ausgesprochen. Von einem Besuch der Gegend um den Gaza-Streifen wird nachdrücklich abgeraten.

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Die Mehrzahl der Raketenangriffe betraf die Ortschaften in unmittelbarer Umgebung des Gaza-Streifens. Vereinzelte Raketen wurden aber auch auf Beer Sheva und Ashdod gerichtet. Israelische Streitkräfte versuchen nun, weitere Angriffe durch eine Militäroperation zu unterbinden. Währenddessen wächst die Sorge vor einem neuen Gaza-Krieg.

In die Auseinandersetzungen wurden die Passagiere und die Besatzung eines Aida-Kreuzfahrtschiffes unfreiwillig hineingezogen. Das deutsche Kreuzfahrtschiff "Aida Diva" war am Montagabend in den eskalierten Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern geraten, als beim Auslaufen aus dem Hafen von Aschdod Raketen-Trümmerteile auf das Deck fielen. Aschdod liegt 30 Kilometer nördlich des Gazastreifens. Unternehmenssprecher Hansjörg Kunze betonte, dass das Schiff selbst kein Ziel gewesen sei und niemand verletzt wurde. Er räumte aber ein, dass der Vorfall die Passagiere stark beunruhigt habe.

Reisewarnungen innerhalb eines Radius von 40 Kilometern um Gaza

Das Auswärtige Amt rät von nicht notwendigen Aufenthalten innerhalb eines Radius von 40 Kilometern um den Gaza-Streifen ab. Insbesondere die Orte Bethlehem, Halhoul sowie Hebron und Umgebung werden als gefährlich eingestuft. Auseinandersetzungen zwischen jüdischen Siedlern und palästinensischer Bevölkerung können nicht ausgeschlossen werden. Vorsicht gilt daher vor allem auf der Straße 60 bei Shilo, den Südhebronbergen und den Siedlungen um die Stadt Nablus.

Wer sich dennoch in den gefährdeten Gebieten aufhält, sollte Fahrten in der Dunkelheit vermeiden. Außerdem wird empfohlen, sich über die Lage von Schutzräumen und das Verhalten bei Raketenangriffen zu informieren. Im gesamten Westjordanland muss mit verschärften Kontrollen an allen Checkpoints gerechnet werden.

Morde an Jugendlichen lassen Konflikte aufbrechen

Die Konflikte in den palästinensischen Gebieten haben sich jüngst verschärft, nachdem drei israelische Jugendliche entführt und ermordet wurden. Nach dem Rachemord an einem 16-jährigen Palästinenser ist es in arabischen Stadtvierteln von (Ost-)Jerusalem sowie einigen arabischen Städten in Israel, darunter Nazareth und Tira, zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen.

Als Antwort auf den andauernden Beschuss aus dem Gazastreifen hat Israel in der Nacht zum Dienstag eine Luftoffensive gestartet. Auch der mögliche Einsatz von Bodentruppen wurde angekündigt.

(dpa/sag)

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