In Freiburg versuchte eine Frau ein 5 Monate altes Kaninchen eigenhändig zu kastrieren. Der kleine Ben befand sich im Schockzustand und wurde in der Kleintierklinik Frank notversorgt. Er hatte zwei Schnittverletzungen am Hinterteil.

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Während des Notdienstes fand der 5 Monate alte Ben seinen Weg in die Kleintierklinik Frank in Freiburg im Südwesten Baden-Württembergs. Großes Glück im Unglück für das kleine Kaninchen. Seine Besitzerin hatte zuvor versucht, das Tier eigenhändig zu kastrieren. Und das ohne Betäubung oder Schmerzmittel.

Was für eine Qual das für den kleinen Kerl gewesen sein muss, können wir nur erahnen. Zumindest brachte sie ihn anschließend in die Klinik. Der Grund, aus dem die Frau den schwierigen medizinischen Eingriff selbst vornehmen wollte? Ein Tierarzt sei ihr zu teuer gewesen!

Ben geht es mittlerweile wieder gut

Auf ihrem Instagram-Kanal hat die Tierklinik Bens Fall ausführlich geschildert und auch bebildert. Es ginge Ben laut ihnen bei der Einlieferung sehr schlecht. Das Kaninchen hatte zwei Schnitte im Hinterteil. Die Halterin berichtete scheinbar, dass das Tier mithilfe von anderen Personen fixiert wurde, damit sie die Schnitte setzten konnte.

Dabei trat die Harnblase aus, die sie als solche allerdings nicht identifizieren konnte. Allen Beteiligten sei in diesem Moment wohl aber bewusst geworden, dass etwas nicht stimmte. Anschließend brachte sie den kleinen Rammler in die Tierklinik. Die Mitarbeitenden erfuhren außerdem von ihr, dass es in gewissen Foren, Anleitungen für Kastrationen gebe, um die Kosten für die Eingriffe zu sparen.

Die Chirurgin, die Ben das Leben gerettet hat, war so empört über die Tat und die dadurch entstandenen Qualen, dass sie der Frau nur eine Möglichkeit gab: die Abtretung des Tieres an die Klinik. Unter keinen Umständen wollten sie Ben dorthin zurückschicken. Die Klinik hat den kleinen Kerl stationär aufgenommen, er sollte sich erstmal ausruhen. Das ging, zur Freude aller Mitarbeitenden, recht schnell. Schon nach einem Tag konnten die Schmerzmittel- und Antibiotika-Infusionen gestoppt werden.

Klinik meldet den Vorfall dem Veterinäramt und der Polizei

Aufgrund des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz hat die Freiburger Klinik den Vorfall dem zuständigen Veterinäramt und der Polizei gemeldet. Nicht nur wegen der bereits geschehenen Tierquälerei, sondern auch aus Angst, dass ein derartiger Vorfall erneut passiert. Denn die bisherige Besitzerin hat noch andere Tiere zuhause.

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Auf ihrem Instagram-Kanal appelliert die Kleintierklinik Frank an alle Haustierhalter, sich vor der Anschaffung gut zu überlegen, ob ein Haustier wirklich das Richtige ist und ob die finanziellen Mittel gegeben sind, die ein tierisches Familienmitglied durchaus mit sich bringen kann. Sie sprechen sich außerdem für eine Tierkrankenversicherung aus und informieren darüber. Der Fall von Ben ging nicht nur den Mitarbeitenden der Klinik sehr nahe, auch in den Sozialen Medien zeigte sich große Empörung und Mitgefühl.  © Deine Tierwelt

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