Ein Mann aus dem US-Bundesstaat Oregon ist an der Beulenpest erkrankt. Die häufig tödliche Seuche gilt als äußerst selten. Behörden haben nun herausgefunden, dass der Amerikaner sich offenbar bei einer Katze angesteckt hatte.

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Die Beulenpest sorgte im Mittelalter für Millionen Tote. Heute gilt sie in Europa als nicht mehr existent. In Afrika, Asien und Amerika treten aber vereinzelt noch immer Fälle der seltenen Krankheit auf. Ein besonders kurioser Fall ereignete sich nun im US-Bundesstaat Oregon.

Dort erkrankte ein Mann an der Beulenpest, die auch "Schwarzer Tod" genannt wird. Der Bewohner von Deschutes County soll sich mit der seltenen Krankheit bei einer Hauskatze angesteckt haben, berichtet die "Associated Press" (AP) unter Berufung auf die lokalen Gesundheitsbehörden.

Beulenpest von Katze auf Mann übertragen

Zu den Symptomen der Beulenpest gehören häufig Fieber, Muskelschmerzen, Schüttelfrost und die charakteristischen Schwellungen, die zu Beginn meist in den Lymphknoten und in der Leistengegend auftreten. Bei dem Mann aus Oregon wurde die Krankheit zum Glück in einem frühen Stadium erkannt und konnte rechtzeitig behandelt werden. Wird die Krankheit nicht oder zu spät erkannt, kann sie jedoch tödlich verlaufen.

Die US-Gesundheitsbehörden kümmern sich jetzt um den seltenen Beulenpest-Fall und berichten laut "AP", dass dies der erste registrierte Fall in Oregon seit 2015 sei. Jährlich werden in den Vereinigten Staaten rund zehn Fälle von Beulenpest bei Menschen gemeldet, berichtet das "MSD Veterinary Manual". – Die meisten davon in New Mexico, Kalifornien, Colorado, und Arizona. Generell ist ein Ausbruch der Beulenpest nicht zu erwarten, die Krankheit gilt trotz vereinzelter Fälle als ausgestorben. Dank moderner Medizin und einer Behandlung mit Antibiotika liegt die Heilungsrate mittlerweile bei 90 Prozent.

Einzelfall kein Grund zur Besorgnis

Kurios ist der Fall im Deschutes County aber trotzdem. Schließlich soll eine Hauskatze für die Übertragung der Seuche auf den Mann verantwortlich gewesen sein. Die betroffene Samtpfote und der Erkrankte wurden deshalb unter Quarantäne gestellt. Das Ansteckungsrisiko für die Bevölkerung sei demnach äußerst gering und ein Kontakt mit der Katze ist nicht mehr möglich.

Zuvor wurden alle engen Kontaktpersonen des Mannes und der Samtpfote ausfindig gemacht und kontaktiert. Auch sie müssen sich nun einer ärztlichen Behandlung unterziehen und bekommen sicherheitshalber Medikamente gegen die Beulenpest verabreicht. Wie genau sich die Katze mit der Seuche infiziert hatte und wie sie die Krankheit auf den Mann übertragen hatte, ist bislang noch nicht geklärt. Generell wird die Krankheit durch mit dem Pest-Bakterium infizierte Flöhe übertragen, die vor allem Wirte wie Ratten und andere Nager befallen.

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Daher rät das "MSD Veterinary Manual" Katzenhaltern, die in Regionen wohnen, wo Beulenpest-Fälle bekannt sind, ihre Katzen nicht freilaufen und jagen zu lassen. So soll der verhindert werden, dass die Samtpfoten in Kontakt mit toten Nagern wie Kaninchen und Ratten kommen. Außerdem raten die Experten, dass Katzeneltern auf entsprechenden Flohschutz ihrer Tiere achten sollen.  © Deine Tierwelt

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