Die veganen Burger von "Beyond Meat" haben im Mai bei Lidl-Kunden für Begeisterung gesorgt. Innerhalb kürzester Zeit waren die Regale leer. Anfang August hat der Discounter jetzt eigene vegane Bratlinge ins Sortiment aufgenommen. Der Zeitpunkt ist nicht zufällig.

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Veganismus erobert den Massenmarkt - der jüngste Beweis ist der Erfolg von "Beyond Meat". Das Unternehmen stellt Fleischalternativen auf pflanzlicher Basis her, ohne jegliche tierische Zutaten. Vor allem die veganen Burger der Firma haben für einen großen Ansturm gesorgt.

Lidl war im Mai auf den Trend aufgesprungen und verkaufte die Bratlinge des US-Unternehmens. Innerhalb kürzester Zeit waren die Regale leer. Auch bei der zweiten Aktion waren die Burger rasch ausverkauft.

Vegane Burger: Kampfansage an Aldi

Daraus zog der Discounter seine Lehren: Seit dem 1. August hat er die veganen Burger-Patties "Next Level Burger" der Eigenmarke im Sortiment. Eine Kampfansage an Aldi: Der Konkurrent hat bereits vor Wochen erklärt, am 5. August einen eigenen veganen Burger ins Sortiment aufzunehmen. Nun ist Lidl einige Tage früher dran.

Beide sind billiger als das Original aus den USA: Die veganen Buletten von "Beyond Meat" kosten im Zweierpack satte 4,99 Euro, die beiden Discounter bieten ihre Produkte für 2,99 Euro an.

Rote Bete sorgt bei allen drei Produkten für den "blutigen" Effekt. Doch Verbraucher sollten sich nicht täuschen lassen: Obwohl die Produkte ähnlich aussehen, sind die Inhaltsstoffe nicht die gleichen.

"Beyond Meat" benutzt bei den Burger-Patties vor allem Erbsenprotein. Die Bratlinge sind sowohl gluten- als auch sojafrei. Der "Next Level Burger" von Lidl setzt ebenfalls auf Erbseneiweiß und Gemüse, allerdings auch vermehrt auf Soja- und Weizeneiweiß. Allergiker müssen also achtgeben. Und auch der "The Wonder Burger" von Aldi verwendet Sojaeiweiß. Außerdem besteht das Patty aus Kokosöl und Maisstärke.

Ein Detail an dem Produkt ist Lidl besonders wichtig: Wie das Unternehmen selbst schreibt, werden die Patties in Deutschland hergestellt. Dadurch kann der Discounter "eine ausreichende Warenverfügbarkeit gewährleisten". Damit möchte Lidl verhindern, dass die Kunden erneut vor leeren Regalen stehen.

Ist Fleischersatz gesünder als das Original?

Der Boom wirft die Frage auf, ob Fake-Fleisch gesünder ist als das Original. Ernährungsforscher weisen darauf hin, dass Fleischersatz unter Gesundheitsaspekten keinen Fortschritt zu echtem Fleisch darstellen muss.

Der Anteil von gesättigtem Fett etwa sei ungefähr gleich, warnt Diät-Coach Alissa Rumsey bei CNBC. Zudem sind Lebensmittel, die wie "Beyond Meat"-Produkte aus Laboren stammen, zu einem hohen Grad industriell verarbeitet. Das ist nötig, um Pflanzen wie Fleisch schmecken zu lassen. (ff)

Verwendete Quellen:

  • Lidl: "Next Level Burger”
  • Beyond Meat: "Beyond Burger – Ingredients”
  • Süddeutsche Zeitung: Lidl verkauft jetzt Fake-Fake-Fleisch
  • dpa
  • afp
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