Fremdkörper, Verunreinigungen oder fehlende Hinweise auf allergene Zutaten: Fast jeden Tag müssen in Deutschland Lebensmittel zurückgerufen werden. Am häufigsten wegen krankmachenden Keimen.

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Insgesamt 308 Rückrufe zu Lebensmitteln und anderen Produkten sind in Deutschland im vergangenen Jahr auf einer offiziellen Behördenplattform veröffentlicht worden. "Bei knapp einem Drittel waren mikrobiologische Kontaminationen Grund der Warnung", teilte das Bundesamt für Verbrauchschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) am Donnerstag zur Jahresbilanz mit. Danach folgen unzulässige Inhaltsstoffe (20 Prozent), Grenzwertüberschreitungen (17,5 Prozent) und Fremdkörper (15 Prozent).

Salmonellen seien unter den Kontaminationen erneut die häufigste Ursache gewesen. Das ist ein Auslöser schwerer Magen-Darm-Erkrankungen. Weitere häufig vorkommende Erreger sind Listerien und E. coli.

Was sind Salmonellen?

  • Salmonellen sind Bakterien, die hauptsächlich im Verdauungstrakt von Tieren vorkommen. Infektionen erfolgen daher meist über Lebensmittel tierischen Ursprungs. Typische Symptome einer Erkrankung (Salmonellose) sind Bauchschmerzen, Durchfall und Unwohlsein. Die meisten Salmonellen-Infektionen verlaufen mild, bei großen Ausbrüchen kann es aber zu Todesfällen kommen. Betroffen sind dabei meist ältere und abwehrgeschwächte Personen sowie Kinder. Mehr Informationen zu Symptomen und Behandlung lesen Sie hier.

Anzahl der Rückrufe in den letzten Jahren gestiegen

Die Meldungszahl ist im Vergleich zu 2022 (311) ungefähr konstant geblieben. Sie war aber in den Jahren zuvor gewachsen. Der Überblick:

"Die gleichbleibend hohe Zahl zeigt, dass die Unternehmen in Deutschland ihrer gesetzlichen Meldepflicht nachkommen", sagte die Leiterin der BVL-Abteilung Lebensmittelsicherheit, Andrea Luger, laut einer Mitteilung.

Öffentliche Rückrufe würden mittlerweile auch als Bestandteil eines verantwortungsvollen Managements gesehen, das Vertrauenswürdigkeit demonstriere. Hinzu kommt, dass mit heutigen Analysemethoden auch geringste Verunreinigungen gefunden werden.

Auf dem Portal Lebensmittelwarnung.de werden Rückrufe von Unternehmen und Warnungen von Behörden zu Lebensmitteln, Kosmetik und Gegenständen wie Spielzeug gelistet. Es geht um Produkte, die etwa gesundheitsgefährdend sind oder durch die Verbraucher getäuscht werden könnten.

Von Sommer an soll eine Neuentwicklung des Portals online gehen, wie das BVL ankündigte. Kommen soll demnach auch eine Smartphone-App. (cze)

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Verwendete Quellen

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Immer mehr Elektroartikel entsprechen nicht den Sicherheitsvorschriften der EU. Die Bundesnetzagentur hat 2023 Tausende davon vom Markt genommen. (Photocredit: Shutterstock/justkgoomm)



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