Spargel wurde bereits zu Zeiten der Römer kultiviert und gilt noch heute als Delikatesse. Dabei hat grüner Spargel mehr Vitamin C und Folsäure als weißer Spargel. Die Zubereitung der Stangen ist schnell und einfach.

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Frühlingszeit ist Spargelzeit. Ob weiß, grün oder violett – vielerorts kommt das gesunde Gemüse in unterschiedlichen Zubereitungsformen auf den Tisch. Seine ursprüngliche Heimat sind die Salzsteppen und sandigen Meeresdünen in Osteuropa, Vorder- und Mittelasien.

Bereits seit dem 2. Jahrhundert v. Chr. sind Kulturanweisungen bei den Römern bekannt, sie schätzten den Spargel als Gemüse- und Heilpflanze und brachten ihn auch in die Länder nördlich der Alpen. Viele Jahrhunderte geriet das schlanke Gemüse in Vergessenheit, erst im 16. Jahrhundert hat der Anbau wieder zugenommen.

Heute wird Spargel in vielen Ländern des gemäßigten und warmen Klimas angebaut. Das bedeutendste Erzeugerland ist China, der größte Teil der Produktion wird jedoch zu Konserven oder anderen Produkten verarbeitet. Dahinter folgen Peru und Mexiko.

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Was ist der Unterschied zwischen grünem und weißem Spargel?

Die meisten Spargelliebhaber bevorzugen den sogenannten weißen Bleichspargel. "Dieser bleibt hell, weil er ohne Sonnenlicht unter Erdwällen heranwächst und gestochen wird, sobald sein Kopf die Erdkruste leicht anhebt", erklärt Harald Seitz, Ernährungswissenschaftler vom Bundeszentrum für Ernährung. "Diese Spargelart schmeckt besonders mild."

Grünspargel hingegen wächst über der Erde und bildet durch das Sonnenlicht den grünen Farbstoff Chlorophyll. Das sorgt für den würzigeren Geschmack. Seine Stangen sind meist dünner als Bleichspargel und man muss ihn nicht oder nur am unteren Drittel etwas schälen.

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Welche Inhaltsstoffe kennzeichnen den Spargel?

Spargel enthält viel Wasser, kaum Fett und nur 20 Kilokalorien pro 100 Gramm. "Und er macht trotzdem lange satt, da er relativ lange im Magen verweilt", betont Harald Seitz. "Außerdem decken 500 Gramm Spargel schon 80 Prozent des Tagesbedarfs an den Vitaminen C und E und fast die Hälfte des Folsäure- und Kaliumbedarfs."

Zusätzlich enthält Spargel verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe, denen unter anderem eine antibakterielle und sogar krebshemmende Wirkung zugeschrieben wird.

Der Eiweißbaustein Asparagin und Kalium regen die Nierenfunktion an und wirken entwässernd. Für den besonderen Uringeruch nach dem Verzehr von Spargel ist übrigens ein nicht bei allen Menschen vorkommendes Enzym verantwortlich, das die Asparagusinsäure aufspaltet und schwefelhaltige Verbindungen freisetzt, die anschließend ausgeschieden werden.

Ist grüner Spargel gesünder als weißer Spargel?

Spargel ist relativ reich an Eiweiß, Mineral- und Ballaststoffen sowie Vitaminen. Zudem gilt er als leicht verdaulich und ist auch für empfindliche Mägen bekömmlich. Die Ballaststoffe und sekundären Pflanzenstoffe im Spargel regen die Verdauung an und fördern so eine gesunde Darmfunktion.

"Weil grüner Spargel oberirdisch wächst, kann die Pflanze verstärkt natürliche Farbstoffe wie rötlich-braune Anthozyane, den grünen Blattfarbstoff Chlorophyll sowie die orange-gelblichen Carotinoide bilden", zeigt Harald Seitz weitere Unterschiede auf.

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Grünen Spargel einfach durchbrechen: Angeblicher Trick im Praxistest

Eine Frage stellt sich bei der Zubereitung von grünem Spargel: Wo soll man ihn abschneiden, um das holzige Ende zu erwischen? Zahlreiche Hacks im Internet behaupten, man fände die richtige Stelle, indem man eine Stange an beiden Enden anfasst und sie einfach durchbricht. Wir haben es ausprobiert. Mit einem eindeutigen Ergebnis ...

Grünspargel hat einen etwa doppelt so hohen Gehalt an Provitamin A im Vergleich zum weißen Spargel. "Darüber hinaus enthält grüner Spargel mehr Vitamin C und Folsäure als weißer."

Wie lässt sich Spargel am besten zubereiten?

Ob Braten, Kochen oder Dünsten – Spargel lässt sich auf viele Arten zubereiten. "Die Garzeit beim üblichen Kochen in heißem Wasser schwankt je nach gewünschter Bissfestigkeit bei weißem Spargel zwischen zehn und 20 Minuten", erklärt der Ernährungswissenschaftler. "Grünspargel ist aufgrund des geringen Durchmessers und der zarteren Beschaffenheit meist schon nach acht bis 15 Minuten bei mittlerer Hitze fertig."

Spargel lässt sich zudem auch dünsten, dämpfen oder braten. "Dabei gehen weniger Vitamine und Mineralstoffe verloren", betont Seitz. "Die schonendste Art, Spargel zu garen, ist das Dämpfen in einem speziellen Siebeinsatz über Wasserdampf. Die Garzeit beträgt dann 20 bis 30 Minuten."

Grünen Spargel richtig zubereiten

Im Gegensatz zu weißem Spargel muss die grüne Variante kaum geschält werden. Ist der Spargel vollständig grün, wird nur ein fingerbreites Stück abgeschnitten. Zeigt sich das untere Ende weißlich, sollte dieser Bereich geschält werden, da er während der Zubereitung fest bleibt. Alternativ wird das spröde oder holzige Stück einfach abgebrochen.

Grünspargel kann genau wie weißer Spargel in Wasser mit reichlich Salz, etwas Zucker und Butter gekocht werden, die Garzeit ist jedoch deutlich kürzer und beträgt je nach Stangendicke etwa acht Minuten. Zum Gemüse passen klassische Beilagen wie Kartoffeln, Fleisch oder Fisch und eine Sauce Hollandaise. Wer lieber vegetarisch isst, kocht Eier dazu oder brät einen Halloumi an.

Die meisten Rezepte sehen jedoch das Braten des grünen Spargels vor. Dazu werden die Stangen in etwas Öl in der Pfanne etwa fünf Minuten gebraten. Wer mag, gibt Knoblauch in dünnen Scheiben oder Chili hinzu. Ganze gebratene Grünspargel-Stangen können mit etwas Parmesan bestreut werden und schmecken gut zu Fisch.

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Für ein schnelles Frühlingsgericht werden Cocktailtomaten und Gnocchi angebraten und mit grünen Spargelstücken vermischt. Eine leckere Variante ist auch ein Spargelrisotto. Dafür wird ein klassisches Risotto zubereitet und im Anschluss die gebratenen Spargelstücke dazugegeben, für einen intensiveren Geschmack wird die Gemüsebrühe um Spargelsud ergänzt.

Zum Grillen passt ein Spargelsalat sehr gut, dazu einfach den grünen Spargel abkühlen lassen und mit einer Vinaigrette mischen. Ganz einfach lässt sich Spargel auch im Ofen zubereiten. Dazu wird ein Blech mit Backpapier ausgelegt, der Spargel verteilt und mit Öl beträufelt. Nach rund zehn Minuten bei 200 Grad ist der Spargel gar und kann mit Parmesan serviert werden. Alternativ können die Stangen auch mit dem Käse überbacken werden.

Verwendete Quellen

Redaktioneller Hinweis

  • Dieser zuletzt im Mai 2022 veröffentlichte Artikel wurde aus aktuellem Anlass überarbeitet und aktualisiert.
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