Viele Menschen schwören auf Reis als schmackhafte Beilage zu einem Essen. Das Magazin "Öko-Test" hat nun 21 Reismarken untersucht. Das erschreckende Ergebnis: Zwei Hersteller stoppten im Anschluss den Verkauf ihrer im Test durchgefallenen Sorten komplett.

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Reis gehört zu den beliebtesten Nahrungsmitteln. Die häufig als Beilage servierte Speise dient für knapp die Hälfte der Weltbevölkerung als Grundnahrungsmittel. Angebaut wird der Reis besonders häufig in Asien. Das Verbrauchermagazin "Öko-Test" hat 21 Reismarken genauer unter die Lupe genommen. Dabei wurde in drei Produktkategorien eingeteilt: Naturreis, Basmati und Risottoreis. Das erschreckende Test-Ergebnis: Zwei Sorten waren derart mit Schadstoffen belastet, dass der Verkauf im Anschluss gestoppt worden ist.

Diese Reissorten fielen komplett durch

Als besonders problematisch hat sich im Test die Sorte "Bio Sonne Naturreis" von Norma (Hersteller Agrover) erwiesen. Denn das Pestizid bzw. Biozid Dichlorethan konnte in zu hoher Konzentration nachgewiesen werden. Hieran überrascht zunächst, dass der Einsatz von Pestiziden in Bio-Produkten eigentlich verboten ist.

Das Schädlingsbekämpfungsmittel 1,2-Dichlorethan – so die präzise Bezeichnung – ist in der EU wegen seiner wahrscheinlich krebserregenden Wirkung schon seit Langem verboten. Der Hersteller hat den Verkauf aufgrund des Test-Ergebnisses gestoppt. Übrigens konnte in Normas "Bio Sonne Naturreis" auch ein erhöhter Arsen-Gehalt nachgewiesen werden.

Auch bei dieser Reissorte wurde der Verkauf gestoppt

Der "Langkorn Spitzenreis natur" von Rapunzel wurde ebenfalls von "Öko-Test" untersucht. Die Bio-Reissorte enthielt so viel Cadmium, dass der von der EU festgelegte Grenzwert um mehr als das Doppelte überschritten wird.

Bei Cadmium handelt es sich um ein giftiges Schwermetall. Es kann sich im Körper anreichern, und – wenn es über längere Zeit in hohen Dosen aufgenommen wird– zu Nieren- und Knochenschäden führen.

Der Hersteller Rapunzel hat die Test-Ergebnisse laut "Öko-Test" ernst genommen, und sofort eine eigene Analyse in Auftrag gegeben. In dieser wurde der Befund bestätigt. Jetzt hat der Hersteller ebenfalls den Verkauf gestoppt. Der betroffene Reis wird auch zurückgenommen.

Bei "Öko-Test" heißt es weiter: "Insgesamt schaffen es nur zwei von sieben Naturreisen, unterhalb unserer Abwertungsschwelle für Cadmium und Arsen zu bleiben."

Reis im Test: Die Sieger laut "Öko-Test"

Es gab jedoch auch zahlreiche positive Test-Ergebnisse. So schnitt beim Risottoreis "Davert Echter Arborio Reis weiß" von Midsona "sehr gut" ab, was die Belastung mit Schadstoffen angeht. Die Sorte wird zudem in Italien angebaut, wodurch der ökologische Fußabdruck im Vergleich zu Produkten geringer ist, die aus Asien nach Europa transportiert werden. Auch zwei weitere Sorten erhielten die Gesamtnote "sehr gut".

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Unter den Basmatireis-Sorten kam der "Golden Sun Bio" von Lidl (Hersteller Curti) auf das beste Ergebnis. Einziges Manko hier: Der Reis wird im Nass-Anbau angebaut, was laut "Öko-Test" als "wasserintensiv und vergleichsweise klimaschädlich" gilt. Der "Golden Sun Bio"-Reis erhält von den Testern dennoch die Gesamtnote "sehr gut".

Das sind jedoch nicht die einzigen Ergebnisse des Reis-Tests. So erhielt etwa auch eine Naturreis-Sorte die Gesamtnote "sehr gut". Die ausführlichen Test-Ergebnisse gibt es in der Oktober-Ausgabe von "Öko-Test" oder auf "Ökotest.de" zum Nachlesen.  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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