Wasser des Lebens: So lautet die ungefähre Übersetzung des Wortes "Whisky". Für die Herstellung werden im Grunde nur drei Zutaten gebraucht – trotzdem wartet Whisky mit einer erstaunlichen Aromenvielfalt auf, die Kenner ins Schwärmen bringt.

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Was macht einen Whisky zum Whisky?

Whisky ist eine Spirituose, die durch Destillation aus Getreidemaische gewonnen wird und im Holzfass reift. Sie besteht im Wesentlichen aus Wasser, Getreide und Hefe. Das daraus entstandene Destillat darf sich erst dann Whisky nennen, wenn es mindestens drei Jahre gereift ist. In Schottland und Irland werden diese drei Jahre Reife vorausgesetzt. Gute Whiskys lagern allerdings meist sehr viel länger.

Whisky enthält zwischen 40 und rund 65 Prozent Alkohol – je nach Sorte. Der bekannteste Whisky ist wohl der Scotch aus Schottland. Aber auch aus Irland, Kanada, Japan und den Vereinigten Staaten kommen sehr beliebte Sorten.

Übrigens: Whiskey aus den USA und Irland schreibt sich mit "-ey" am Ende, Whisky aus den meisten anderen Herstellungsregionen nur mit "-y".

Wie läuft die Whisky-Herstellung ab?

Bei der traditionellen Whisky-Herstellung machen sich selbst kleinste Unterschiede geschmacklich deutlich bemerkbar. Besonders wichtig sind das Wasser, das für den Brauvorgang verwendet wird, das Getreide und das Reifefass. Diese Komponenten sorgen für die beeindruckende Vielfalt verschiedener Whisky-Aromen.

Beim Scotch ist der Grundstoff für die Whisky-Herstellung Gerste. Sie wird zunächst zum Keimen gebracht, bis die Stärke des Korns zu Malzzucker wird. Danach schroten die Whisky-Brenner das Malz. Anschließend wird der Malzzucker mit heißem Wasser vermischt (gemaischt). Die daraus entstandene Flüssigkeit wird ohne den Zusatz von Hopfen zu einer Art Starkbier gebraut. Dieses wird in mindestens zwei Brenngängen auf Destillationsblasen aus Kupfer destilliert.

Das Destillat muss nun in Fässern aus Eichenholz mindestens drei Jahre reifen, bevor es als Whisky abgefüllt werden darf. Jeder Scotch hat außerdem ein individuelles Aroma, das auf das "Finish" zurückzuführen ist. Dafür wird der Whisky bei der letzten Stufe des Reifungsprozesses in ehemalige Rum-, Sherry- oder Portwein-Fässer umgefüllt.

Obwohl es also stets die gleichen Zutaten und derselbe Herstellungsprozess sind, gibt es dennoch große Unterschiede im Geschmack. Das ist hauptsächlich auf die Reifung im Fass und die Einlagerung des Destillats zurückzuführen: Je länger ein Whisky reift, desto harmonischer, runder und voller wird er. Scharfe Noten verflüchtigen sich, Vanille- und Karamellaromen werden aus dem jeweiligen Holz gewonnen. Nach einer bestimmten Zeit beginnt allerdings die Fassnote zu dominieren.

Welche Whisky-Sorten gibt es?

Neben ihrer Herstellungsregion unterscheiden sich Whisky-Sorten auch nach dem verwendeten Getreide. Scotch Whisky und Irish Whiskey werden überwiegend aus Gerste hergestellt und schmecken daher eher malzig, während amerikanische Sorten wie Bourbon einen hohen Maisanteil aufweisen und damit leicht süßlich schmecken. Rye Whisky wird hauptsächlich aus Roggen hergestellt und hat einen würzigen Geschmack.

Hier ein Überblick:

Malt

  • Wird ausschließlich aus gemälzter Gerste hergestellt.

Grain Whisky

  • Bezeichnet Destillate, für deren Herstellung verschiedene Getreidesorten wie Weizen, Mais oder Roggen verwendet werden dürfen.
  • Grain wird häufig für Blended Whiskys verwendet.

Blended Whisky

  • Enthält eine Mischung verschiedener Destillate, das gewährleistet einen einheitlichen Geschmack des Endprodukts.

Rye

  • Kommt aus den USA und Kanada.
  • Gesetzlich sind in den USA mindestens 51 Prozent Roggenanteil vorgeschrieben.

Bourbon

  • Wird in den USA produziert, und zwar zu 51 Prozent aus Mais.

Corn

  • Kommt auf mindestens 80 Prozent Maisanteil.

Scotch muss mindestens drei Jahre in einem Fass in Schottland reifen. The Scotch Whisky Act und die EU-Gesetzgebung schreiben außerdem einen Mindestalkoholgehalt von 40 Volumenprozent vor.

Um als Straight Bourbon zu gelten, muss er der Whiskey mindestens zwei Jahre in frischen, innen angekohlten Weißeichenfässern reifen – das sorgt für einen karamelligen Geschmack.

Irish Whiskey wird mindestens dreimal destilliert – so entsteht ein geschmeidiger, weicher, geradliniger Geschmack. Der Single Pot Still Whiskey ist eine irische Spezialität, die aus einer Mischung gemälzter und ungemälzter Gerste in einer einzigen Destillerie hergestellt wird.

Whisky-Ratgeber: Scotch

Wer sich mit den Begrifflichkeiten beim Scotch auskennt, kann zielsicher zugreifen. Die wichtigste Unterscheidung liegt zwischen Single Malts und Blended Whiskys. Blends bezeichnen Verschnitte aus verschiedenen Whiskys unterschiedlicher Destillerien. Ihr Geschmack ist einheitlich ausgewogen und rund. Single Malts stammen aus einer einzigen Destillerie und sind somit eigenwilliger und individueller im Geschmack.

Single Malt Scotch Whisky

  • Wird in einer einzigen Destillerie ausschließlich aus Wasser und gemälzter Gerste hergestellt.

Single Cask Whisky

  • Stammt aus einem einzigen Fass und weist damit einen besonders individuellen Geschmack auf.

Single Grain Whisky

  • Kann im Gegensatz zum Single Malt mehrere Getreidesorten enthalten.

Blended Malt Scotch Whisky

  • Besteht aus mindestens zwei Single Malt Scotch Whiskys aus mindestens zwei verschiedenen Destillerien.

Blended Scotch Whisky

  • Hat mindestens einen Single Malt und einen Single Grain Scotch Whisky als Grundlage.

Blended Grain Scotch Whisky

  • Wird aus mindestens zwei Single Grain Scotch Whiskys aus wenigstens zwei verschiedenen Destillerien hergestellt.

Aus welchem Glas wird Whisky getrunken?

Ideal sind hohe Gläser mit kleiner Öffnung. In solchen Nosing-Gläsern entfaltet sich das Whisky-Aroma beim Trinken besonders gut.

Bei welcher Temperatur wird Whisky getrunken?

Whisky wird bei Raumtemperatur getrunken. Optimal sind 18 bis 22 Grad.

Was ist der "Angels' Share"?

Wer mit Whisky-Wissen punkten will, erzählt vom "Angels' Share". Gemeint ist der Anteil an Flüssigkeit, der während der Reife aus dem Fass verdunstet. Die Engel über Schottland haben daher stets einen kleinen Schwips, heißt es.

Verwendete Quellen:

  • Whic.de: "Whisky Herstellung: Die Produktion von (Single) Malt Whisky"
  • Whisky.de: "So wird Single Malt Whisky gemacht"
  • Maltwhisky.de: "Whisky-Herstellung: Einfach erklärt in 5 Schritten"
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